Harald Wolf
Harald Wolf
Ex-Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen und Ex-Bürgermeister von Berlin
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen - www.berlin.de/sen/wirtschaft/struktur/index.html
Anfrage an Harald Wolf, Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen und Bürgermeister von Berlin
Sehr geehrter Herr Wolf,
was unternimmt der Berliner Senat um auch Männer gleichberechtigt mit Frauen zu behandeln. Wann wird eine Senatsverwaltung damit beauftragt, sich um die Belange von Männern gleichberechtigt zu den Belangen von Frauen einzusetzen.
Welche Initiativen ergreift der Berliner Senat um für gewaltbetroffene Männer die Zuflucht in einem vom Berliner Senat geförderten Männerhaus zu ermöglichen.
Danke für Ihre Antwort
Peter Thiel
Antwort von Harald Wolf, Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen und Bürgermeister von Berlin vom 14.12.2010
http://direktzu.berlin.de/wolf/messages/29175
Autor Peter Thiel
am 11. November 2010
522 Leser · 20 Stimmen
Sonstiges
Männerdiskriminierung durch den Berliner Senat
Sehr geehrter Herr Wolf,
was unternimmt der Berliner Senat um auch Männer gleichberechtigt mit Frauen zu behandeln. Wann wird eine Senatsverwaltung damit beauftragt, sich um die Belange von Männern gleichberechtigt zu den Belangen von Frauen einzusetzen.
Welche Initiativen ergreift der Berliner Senat um für gewaltbetroffene Männer die Zuflucht in einem vom Berliner Senat geförderten Männerhaus zu ermöglichen.
Danke für Ihre Antwort
Peter Thiel
Von Harald Wolf
um 11:31
Harald Wolf
Sonstiges
Re: Männerdiskriminierung durch den Berliner Senat
Sehr geehrter Herr Thiel,
der Berliner Senat hat einen Masterplan zum Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramm (GPR) aufgelegt. Dafür wurden alle Senatsverwaltungen aufgerufen in den Bereichen Bildung, Arbeitsmarktpolitik, Soziale Gerechtigkeit, Integration und demografischer Wandel emanzipatorische Ansätze und Ziele zum Nachteilsausgleich zu benennen.
Im Bildungsbereich werden Maßnahmen ergriffen, um die Genderkompetenz zu erhöhen sowie das Spektrum der Berufswahl von Jungen und Mädchen zu erweitern. Dazu wurde z.B. LIFE e.V., die Landeskoordinierungsstelle des Girls’ Day, im letzten Jahr beauftragt, Angebote für Jungen zu diesem Tag zu entwickeln und gemeinsam mit dem Expertengremium „Jungen“ eine landesweit einheitliche Vorgehensweise festzulegen. Dazu wurden ebenfalls Handlungsempfehlungen erarbeitet, die Anfang nächsten Jahres auch in einer Broschüre veröffentlicht werden. Ein Angebot für Jungen am Girl’s Day wird es erstmalig 2011 geben.
Auf Bundesebene wurde das Projekt „Neue Wege für Jungs“ initiiert, das sich für eine Berufsorientierung in für Männer traditionell untypischen Bereichen einsetzt. Weiterhin gibt es Angebote, um ein Umdenken bei tradierten Rollenvorstellungen, einengenden Männlichkeitsbildern und partnerschaftlichen Lebenskonzepten zu erreichen.
Zu Ihrer zweiten Frage: Grundsätzlich ist der Berliner Senat der Auffassung, dass allen Opfern von Gewalt professionelle Hilfe und Unterstützung zusteht. Dies bezieht sich explizit auch auf die Gewaltbetroffenheit von Männern. Die Senatsverwaltung wird das Thema im nächsten Jahr in die Sitzungen der Landeskommission „Berlin gegen Gewalt“ einbringen.
Bereits jetzt bietet das Projekt MANEO für schwule und bisexuelle Männer, die beleidigt oder körperlich angegriffen werden oder Opfer häuslicher Gewalt sind, täglich telefonische Erstberatung an. Dieses Angebot steht auch Partnern, Angehörigen und Zeugen zur Verfügung. Männer, die in ihrer Kindheit Opfer sexueller Gewalt geworden sind, werden bei Tauwetter e.V. beraten.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Wolf
http://direktzu.berlin.de/wolf/messages/29175
Auf die Frage "Wann wird eine Senatsverwaltung damit beauftragt, sich um die Belange von Männern gleichberechtigt zu den Belangen von Frauen einzusetzen." gibt der Senator erst gar keine Antwort. Offenbar gibt es in dieser Richtung keinerlei ernsthafte Initiative den aktuellen männerdiskriminierenden Zustand zu beenden.
Immerhin trägt Herr Wolf vor: "Grundsätzlich ist der Berliner Senat der Auffassung, dass allen Opfern von Gewalt professionelle Hilfe und Unterstützung zusteht. Dies bezieht sich explizit auch auf die Gewaltbetroffenheit von Männern. Die Senatsverwaltung wird das Thema im nächsten Jahr in die Sitzungen der Landeskommission „Berlin gegen Gewalt“ einbringen."
Das lässt hoffen. Wir werden im Jahr 2011 sehen, was von diesen edlen Absichtsbekundungen Wirklichkeit geworden ist.
Peter Thiel, 14.12.2010