Phantasien
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Peter Thiel - Systemischer Berater und Therapeut (DGSF)
15.03.2012
Schlüsselwörter:
Albtraum, Drogen, Einbildung, Fata Morgana, Halluzination, Märchenprinz, Phantasie, Phantasiebilder, Phantasielosigkeit, Projektionen, sexuelle Phantasien, Tagtraum, Traum
Der Erlkönig
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.
Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlkönig mit Kron und Schweif? -
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. -
"Du liebes Kind, komm geh mit mir!
gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
manch bunte Blumen sind an dem Strand,
meine Mutter hat manch gülden Gewand."
Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
was Erlenkönig mir leise verspricht? -
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
in dürren Blättern säuselt der Wind. -
"Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
meine Töchter führen den nächtlichen Reihn,
und wiegen und tanzen und singen dich ein."
Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düsteren Ort? -
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
es scheinen die alten Weiden so grau. -
"Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt."
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! -
Dem Vater grausets, er reitet geschwind,
er hält in den Armen das ächzende Kind,
erreicht den Hof mit Müh und Not;
in seinen Armen das Kind war tot.
Johann Wolfgang von Goethe
Phantasien sind (noch) nicht realisierte Wünsche, Vorstellungen, Befürchtungen und Ängste über das was sein könnte. Um so stärker das Tabu, um so stärker die Phantasien. Und so kann es nicht wundern, dass sexuelle Phantasien oft übermäßig viel Raum gewinnen.
Das Spektrum der Phantasien ist mitunter enorm breit, von Blümchensexphantasien bis hin zu bizarr wirkenden Vorstellungen, alles ist in der Phantasie möglich. In der sexuellen Phantasie vereinigen sich nichtsexuelle Phantasien (z.B. Angst vor Verfolgung, masochistische oder sadistische Bedürfnisse, usw. usf.) mit einer sexuell verstandenen oder zu verstehenden Rahmung.
Man kann zwischen einer "unproduktiven" und einer "produktiven" Phantasie unterscheiden. Die "unproduktive" Phantasie, so tun als ob, dient lediglich zum Aufbau von Erregungsenergie ohne dazugehörige Abfuhr (Lösung). Sie ist auf die Vermeidung von realen Kontakt gerichtet und sättigt daher ebenso wie das angucken eines Bildes eines gedeckten Tisches durch einen hungrigen Menschen. Die "produktive" Phantasie drängt dagegen auf Umsetzung und damit auf die Herstellung konkreter sinnlicher und psychischer Erfahrungen mit der Folge anschließender Assimilation oder auch Zurückweisung.
Viele Phantasien sind relativ harmlos und wir können sie in die Realität umsetzen. So etwa viele sexuelle Phantasie. Wenn wir die Phantasie Wirklichkeit werden lassen, erweist sich der Lustgewinn oft als sehr gering. So ernüchtert, können wir uns von der Phantasie verabschieden, wir brauchen sie nicht mehr. Wenn wir es dagegen bei der Phantasie belassen, spuckt sie in unserem Kopf herum und gewinnt mitunter an Mächtigkeit, die in keinem Zusammenhang mit der tatsächlichen Bedeutsamkeit für das menschliche Leben steht.
Neben den harmlosen Phantasien, gibt es Phantasien, deren Umsetzung problematisch ist. So etwa die Phantasie, bzw. der Wunsch, einen anderen, so etwa den Sexualpartner zu erniedrigen, wenn dieser kein ausgesprochener Masochist ist, hat er in der Regel kein Verlangen danach, sich erniedrigen zu lassen. Die Phantasie bleibt aus diesem Grund ungelebt und absorbiert wertvolle Lebensenergie, die für die Entfaltung des eigenen Lebens nicht zu Verfügung steht.
Abhilfe könnte hier eine gute psychotherapeutische Begleitung schaffen, in deren experimentell geschützten Raum (Frederick Perls), die Phantasie auf eine gewisse Weise gelebt werden kann, also artikuliert oder in einer szenischen Darstellung ausgedrückt wird. Als Stellvertreter für den phantasierten Partner, benutzt der Therapeut einen leeren Stuhl oder eine andere Imagination. Gute Therapeuten können sich auch selber in die Rolle des Partners begeben, wobei sie es auf Grund ihrer Professionalität gelernt haben, zwischen der Rolle und der Wirklichkeit zu unterscheiden. Bei Psychoanalytikern ist das so gut wie unmöglich, weil diese auf die größtmögliche Distanz zwischen sich und dem Klienten (Gast), den sie als Patient (Erduldenden - lateinisch patiens = erduldend) bezeichnen bedacht sind. Der Erduldende (Patient) liegt bei orthodoxen Analytikern auf der sprichwörtlichen Couch und faselt vor sich hin, während der Analytiker sehnsüchtig darauf wartet, das bald Feierabend ist und er den langweiligen Patienten endlich wieder los ist.
Da die Psychoanalyse eines der unwirksamsten psychotherapeutischen Verfahren ist oder wie es Karl Kraus einmal in einem bösen Bonmot gesagt hat, eine Krankheit ist, für deren Behandlung sie sich hält, wird sie in Deutschland auch am höchsten bezahlt, denn unser Beamtenstaat hat kein Interesse an selbstverantwortlichen Menschen, sondern nur an braven Steuerzahlern, die mit ihrem Geld einen riesigen und nutzlosen Wasserkopf finanzieren.
"So gilt die Psychoanalyse in einer bekannten, sarkastischen Definition als die Krankheit, für deren Behandlung sie sich hält - ein Aphorismus, der ihr paradoxes, selbstrückbezügliches Wesen sehr gut umreißt, ..."
(Aphorismus von Karl Kraus, aufgegriffen von Paul Watzlawick; John H. Weakland; Richard Fisch: "Lösungen. Zur Theorie und Praxis menschlichen Wandels", Verlag Hans Huber, Bern; 1974/1992/1997/2001/2003, S. 93)
Um Missverständnisse zu vermeiden, noch eine Bemerkungen zur Psychoanalyse. Dieser kommen sicher große historische Verdienste zu. Doch die große Zeit der Psychoanalyse liegt nun schon 100 Jahre zurück, so etwa "Die Traumdeutung" von Sigmund Freud aus dem Jahr 1900. Während heute kein seriöser Physiker mehr mit Goethes Farbenlehre hantieren würde und nur noch Okkultisten und Spiritisten wie etwa die Anthroposophen, auf dem Pfade ihres Übervaters Rudolf Steiner wandelnd, mit Goethes Farbenlehre hausieren gehen,
vergleiche hierzu etwa:
Goethes Farbenlehre - Förderverein für Goetheanistische Farbenlehre
so scheint es heute anachronistisch, der Psychoanalyse als therapeutischer Methode noch einen einen exponierten Platz einzuräumen. Wer sich auf eigene Kosten in psychoanalytische Behandlung begeben will, möge dies tun, schließlich kann man sich auch astrologisch oder mittels Pendeln beraten oder sich piercen lassen. Wer wollte das in einer pluralistischen Gesellschaft verbieten? Es ist nur nicht einzusehen, warum die Kosten dafür von der Gesellschaft getragen werden sollen.
Einbildung
Mit dem Begriff der Einbildung bezeichnet man eine Phantasie, die negativ bewertet wird. So etwa bei einem sogenannten Verrückten, der wie schon der Name sagt ver-rückt ist, also von dem Standort, den wir gemeinhin als normal ansehen verrückt ist, grad so wie wir Stühle rücken, wenn wir zu einer Party eine größere Anzahl Gäste in unserer Wohnung erwarten und die Stühle und den Esszimmertisch an die Seite rücken.
Eine der wohl schönsten Geschichten über eine Einbildung, ist die von des Kaisers neue Kleider. Hier glaubt ein eitler Kaiser, er hätte die schönsten und teuersten Sachen an, dabei ist er in Wirklichkeit nackt. Solche Menschen gibt es auch heute, sie schmücken sich bisweilen mit dem Titel eines Diplom-Psychologen, eines Doktors oder eines Professors oder sind Richter an einem Amtsgericht, Oberlandesgericht oder Bundesgericht, aber haben von Tuten und Blasen keine Ahnung und das gemeine Volk, gewohnt akademische Titel wie Götzen anzubeten, lässt sich von solchen ungebildeten, ungehobelten und eitlen Leuten ein X für ein U vormachen.
Hans Christian Andersen
Des Kaisers neue Kleider
Vor vielen Jahren lebte ein Kaiser, der so ungeheuer viel auf neue Kleider hielt, daß er all sein Geld dafür ausgab, um recht geputzt zu sein. Er kümmerte sich nicht um seine Soldaten, kümmerte sich nicht um Theater und liebte es nicht, in den Wald zu fahren, außer um seine neuen Kleider zu zeigen. Er hatte einen Rock für jede Stunde des Tages, und ebenso wie man von einem König sagte, er ist im Rat, so sagte man hier immer: "Der Kaiser ist in der Garderobe!"
In der großen Stadt, in der er wohnte, ging es sehr munter her. An jedem Tag kamen viele Fremde an, und eines Tages kamen auch zwei Betrüger, die gaben sich für Weber aus und sagten, daß sie das schönste Zeug, was man sich denken könne, zu weben verstanden. Die Farben und das Muster seien nicht allein ungewöhnlich schön, sondern die Kleider, die von dem Zeuge genäht würden, sollten die wunderbare Eigenschaft besitzen, daß sie für jeden Menschen unsichtbar seien, der nicht für sein Amt tauge oder der unverzeihlich dumm sei.
,Das wären ja prächtige Kleider', dachte der Kaiser; wenn ich solche hätte, könnte ich ja dahinterkommen, welche Männer in meinem Reiche zu dem Amte, das sie haben, nicht taugen, ich könnte die Klugen von den Dummen unterscheiden! Ja, das Zeug muß sogleich für mich gewebt werden!' Er gab den beiden Betrügern viel Handgeld, damit sie ihre Arbeit beginnen sollten.
Sie stellten auch zwei Webstühle auf, taten, als ob sie arbeiteten, aber sie hatten nicht das geringste auf dem Stuhle. Trotzdem verlangten sie die feinste Seide und das prächtigste Gold, das steckten sie aber in ihre eigene Tasche und arbeiteten an den leeren Stühlen bis spät in die Nacht hinein.
,Nun möchte ich doch wissen, wie weit sie mit dem Zeuge sind!' dachte der Kaiser, aber es war ihm beklommen zumute, wenn er daran dachte, daß keiner, der dumm sei oder schlecht zu seinem Amte tauge, es sehen könne. Er glaubte zwar, daß er für sich selbst nichts zu fürchten brauche, aber er wollte doch erst einen andern senden, um zu sehen, wie es damit stehe. Alle Menschen in der ganzen Stadt wußten, welche besondere Kraft das Zeug habe, und alle waren begierig zu sehen, wie schlecht oder dumm ihr Nachbar sei.
,Ich will meinen alten, ehrlichen Minister zu den Webern senden', dachte der Kaiser, er kann am besten beurteilen, wie der Stoff sich ausnimmt, denn er hat Verstand, und keiner versieht sein Amt besser als er!'
Nun ging der alte, gute Minister in den Saal hinein, wo die zwei Betrüger saßen und an den leeren Webstühlen arbeiteten. ,Gott behüte uns!' dachte der alte Minister und riß die Augen auf. ,Ich kann ja nichts erblicken!' Aber das sagte er nicht.
Beide Betrüger baten ihn näher zu treten und fragten, ob es nicht ein hübsches Muster und schöne Farben seien. Dann zeigten sie auf den leeren Stuhl, und der arme, alte Minister fuhr fort, die Augen aufzureißen, aber er konnte nichts sehen, denn es war nichts da. ,Herr Gott', dachte er, sollte ich dumm sein? Das habe ich nie geglaubt, und das darf kein Mensch wissen! Sollte ich nicht zu meinem Amte taugen? Nein, es geht nicht an, daß ich erzähle, ich könne das Zeug nicht sehen!'
"Nun, Sie sagen nichts dazu?" fragte der eine von den Webern.
"Oh, es ist niedlich, ganz allerliebst!" antwortete der alte Minister und sah durch seine Brille. "Dieses Muster und diese Farben! - Ja, ich werde dem Kaiser sagen, daß es mir sehr gefällt!"
"Nun, das freut uns!" sagten beide Weber, und darauf benannten sie die Farben mit Namen und erklärten das seltsame Muster. Der alte Minister merkte gut auf, damit er dasselbe sagen könne, wenn er zum Kaiser zurückkomme, und das tat er auch.
Nun verlangten die Betrüger mehr Geld, mehr Seide und mehr Gold zum Weben. Sie steckten alles in ihre eigenen Taschen, auf den Webstuhl kam kein Faden, aber sie fuhren fort, wie bisher an den leeren Stühlen zu arbeiten.
Der Kaiser sandte bald wieder einen anderen tüchtigen Staatsmann hin, um zu sehen, wie es mit dem Weben stehe und ob das Zeug bald fertig sei; es ging ihm aber gerade wie dem ersten, er guckte und guckte; weil aber außer dem Webstuhl nichts da war, so konnte er nichts sehen.
"Ist das nicht ein ganz besonders prächtiges und hübsches Stück Zeug?" fragten die beiden Betrüger und zeigten und erklärten das prächtige Muster, das gar nicht da war.
,Dumm bin ich nicht', dachte der Mann; es ist also mein gutes Amt, zu dem ich nicht tauge! Das wäre seltsam genug, aber das muß man sich nicht merken lassen!' Daher lobte er das Zeug, das er nicht sah, und versicherte ihnen seine Freude über die schönen Farben und das herrliche Muster. "Ja, es ist ganz allerliebst!" sagte er zum Kaiser.
Alle Menschen in der Stadt sprachen von dem prächtigen Zeuge. Nun wollte der Kaiser es selbst sehen, während es noch auf dem Webstuhl sei. Mit einer ganzen Schar auserwählter Männer, unter denen auch die beiden ehrlichen Staatsmänner waren, die schon früher dagewesen, ging er zu den beiden listigen Betrügern hin, die nun aus allen Kräften webten, aber ohne Faser oder Faden.
"Ja, ist das nicht prächtig?" sagten die beiden ehrlichen Staatsmänner. "Wollen Eure Majestät sehen, welches Muster, welche Farben?" und dann zeigten sie auf den leeren Webstuhl, denn sie glaubten, daß die andern das Zeug wohl sehen könnten.
,Was!' dachte der Kaiser; ich sehe gar nichts! Das ist ja erschrecklich! Bin ich dumm? Tauge ich nicht dazu, Kaiser zu sein? Das wäre das Schrecklichste, was mir begegnen könnte.' "Oh, es ist sehr hübsch", sagte er; "es hat meinen allerhöchsten Beifall!" und er nickte zufrieden und betrachtete den leeren Webstuhl; er wollte nicht sagen, daß er nichts sehen könne. Das ganze Gefolge, was er mit sich hatte, sah und sah, aber es bekam nicht mehr heraus als alle die andern, aber sie sagten gleich wie der Kaiser: "Oh, das ist hübsch!' und sie rieten ihm, diese neuen prächtigen Kleider das erste Mal bei dem großen Feste, das bevorstand, zu tragen.
"Es ist herrlich, niedlich, ausgezeichnet!" ging es von Mund zu Mund, und man schien allerseits innig erfreut darüber. Der Kaiser verlieh jedem der Betrüger ein Ritterkreuz, um es in das Knopfloch zu hängen, und den Titel Hofweber.
Die ganze Nacht vor dem Morgen, an dem das Fest stattfinden sollte, waren die Betrüger auf und hatten sechzehn Lichte angezündet, damit man sie auch recht gut bei ihrer Arbeit beobachten konnte. Die Leute konnten sehen, daß sie stark beschäftigt waren, des Kaisers neue Kleider fertigzumachen. Sie taten, als ob sie das Zeug aus dem Webstuhl nähmen, sie schnitten in die Luft mit großen Scheren, sie nähten mit Nähnadeln ohne Faden und sagten zuletzt: "Sieh, nun sind die Kleider fertig!"
Der Kaiser mit seinen vornehmsten Beamten kam selbst, und beide Betrüger hoben den einen Arm in die Höhe, gerade, als ob sie etwas hielten, und sagten: "Seht, hier sind die Beinkleider, hier ist das Kleid, hier ist der Mantel!" und so weiter. "Es ist so leicht wie Spinnwebe; man sollte glauben, man habe nichts auf dem Körper, aber das ist gerade die Schönheit dabei!"
"Ja!" sagten alle Beamten, aber sie konnten nichts sehen, denn es war nichts da.
"Belieben Eure Kaiserliche Majestät Ihre Kleider abzulegen", sagten die Betrüger, "so wollen wir Ihnen die neuen hier vor dem großen Spiegel anziehen!"
Der Kaiser legte seine Kleider ab, und die Betrüger stellten sich, als ob sie ihm ein jedes Stück der neuen Kleider anzogen, die fertig genäht sein sollten, und der Kaiser wendete und drehte sich vor dem Spiegel.
"Ei, wie gut sie kleiden, wie herrlich sie sitzen!" sagten alle. "Welches Muster, welche Farben! Das ist ein kostbarer Anzug!" -
"Draußen stehen sie mit dem Thronhimmel, der über Eurer Majestät getragen werden soll!" meldete der Oberzeremonienmeister.
"Seht, ich bin ja fertig!" sagte der Kaiser. "Sitzt es nicht gut?" und dann wendete er sich nochmals zu dem Spiegel; denn es sollte scheinen, als ob er seine Kleider recht betrachte.
Die Kammerherren, die das Recht hatten, die Schleppe zu tragen, griffen mit den Händen gegen den Fußboden, als ob sie die Schleppe aufhöben, sie gingen und taten, als hielten sie etwas in der Luft; sie wagten es nicht, es sich merken zu lassen, daß sie nichts sehen konnten.
So ging der Kaiser unter dem prächtigen Thronhimmel, und alle Menschen auf der Straße und in den Fenstern sprachen: "Wie sind des Kaisers neue Kleider unvergleichlich! Welche Schleppe er am Kleide hat! Wie schön sie sitzt!" Keiner wollte es sich merken lassen, daß er nichts sah; denn dann hätte er ja nicht zu seinem Amte getaugt oder wäre sehr dumm gewesen. Keine Kleider des Kaisers hatten solches Glück gemacht wie diese.
"Aber er hat ja gar nichts an!" sagte endlich ein kleines Kind. "Hört die Stimme der Unschuld!" sagte der Vater; und der eine zischelte dem andern zu, was das Kind gesagt hatte.
"Aber er hat ja gar nichts an!" rief zuletzt das ganze Volk. Das ergriff den Kaiser, denn das Volk schien ihm recht zu haben, aber er dachte bei sich: ,Nun muß ich aushalten.' Und die Kammerherren gingen und trugen die Schleppe, die gar nicht da war.
http://gutenberg.spiegel.de/andersen/maerchen/kaisersn.htm
Literatur:
"Phantastische Abgründe. Die Gewalt in der sexuellen Phantasie von Frauen."
Isabelle Azoulay, Brandes u. Apsel, Frankfurt a.M. 1996, 157 Seiten, zahlreiche Abbildungen, DM 29,80 DM
Rezension in "Zeitschrift für Sexualforschung", Jg 12, Heft 2, September 1999
Zitat: "Azoulay macht deutlich, daß sich auch ´die weibliche Phantasie (...) zielstrebig, groß´zügig und nicht zimperlich gewaltgeladener Bilder´ bedient.
Der Gewaltsamkeit, so Azoulay, komme zudem eine bedeutende und positive Funktion in Bezug auf Trennung und Individuation zu."
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-----Original Message-----
From: ...
Sent: Sunday, November 13, 2011 2:26 AM
To: info@maennerberatung.de
Subject: Fragen
Sehr geehrter Herr Thiel,
Ich bin 24, Männlich.
Bis vor 2 Jahren hätte ich noch gesagt ich hatte eine Wunderbare Kindheit.
Doch mit 16 Jahren fingen die Symptome langsam an, Panikattacken, diverse Phobien, Massive Beziehungsstörungen, Homosexualität mit massiv Devotem masochistischem verhalten bis hin zur selbstschädigung, mehr oder weniger inkaufgenommene HIV infektion, hohe zahl an sexualpartnern, Depressionen etc..
also begab ich mich in Therapie in der ich im ersten halben jahr auch noch jedes schlechte in meiner Kindheit leugnete, weil ich eben dachte es war alles gut, ich hatte es wohl einfach vergessen, bzw besser verdrängt.
dann fingen langsam die erinnerungen an, ich schildere jetzt, an was ich mich erinnern kann, also bisher, ob da noch mehr ist kann ich euch nicht sagen, da ich es nicht weiß, ich vermute es fast afgrund meiner starken symptome.
ich bin einzelkind, meine eltern haben keine glückliche ehe geführt, jedes aber auch wirklich jedes wochenende stritten sie, schrien sich an an etc. mein vater war sehr cholerisch rastete jedes wochenende aus, geschlagen wurde ich nur 1-2 mal soweit ich das erinnere, aber was viel schlimmer war, immer dieses geschrie, dann hat er dinge von mir kaputt gemacht, ist in mein zimmer gekommen, hat poster abgerissen, oder er hat dinge kaputt gemacht, die ich in der schule gebastelt habe oder ähnliches.
desweiteren hat er mir nie etwas zugetraut, nach dem motto, dass kannst du nicht, etc.. also er hat mich einfach gehasst.
meine mutter hingegen hat mich mit liebe erdrückt, sie meinte sie müsse all das gut machen was mir mein vater antut, dabei wäre es am besten gewesen sie hätte sich einfach nur getrennt.
laut meiner therapeutin hat sie mich dann irgendwann als partnerersatz angesehen, hat mich überfordert, indem sie mit mir über probleme geredet hat, für die ich eigentlich noch zu jung war, sie hat sich massiv in mein leben eingemisst, wollte alles wissen, auch sexuelle dinge habe ich damals mit ihr wie normal besprochen über meine selbstbefriedigung (mit der ich wohl schon in der 2. klasse begonnen habe, wenn nicht schon früher wenn ich das recht erinnere) ich war ein neugieriges kind, also habe ich auch gefragt natürlich, so wusste ich recht früh wie meine eltern verhüten, welche bh größe meine mutter hat etc.. ich hatte immer das gefühl von ihr erdrückt zu werden, dass kuscheln hat sich unangenehm angefühlt, der gutenachtkuss, das streicheln der arme, alles war mir zu eng, zuviel und hat sich nicht gutangefühlt, meine therapeutin meint, es muss eine starke sexualisierung dagewesen sein, die wohl unterbewusst war von ihr.
dann gab es situationen in denen sie nackt im bad war und sich keine mühe gegeben hat irgendwas zu verdecken, was mir auch sehr unangenehm war. an sexuelle dinge direkt kann ich mich nicht erinnern,
ich weiß, dass ich als kind sehr sehr starke schamgefühle hatte, gemeinschaftsduschen in schullandheimen wärend der grundschulzeit lösten bei mir panik aus. alles was irgendwie intim war. einmal mit ca.7 schaute ein kinderarzt ganz kurz meinen penis an also wirklich nur ein paar sekunden, warscheinlich um zu sehen ob ich eine vorhautverengung habe oder so, was dazu führte, dass ich bei jedem arztbesuch angst hatte er könne es wieder tun..
sogar pissbecken für männer habe ich gemieden wie der teufel das weihwasser, weil mir schon das zu intim bzw peinlich neben anderen männern.
jetzt hat sich mein sexuallverhalten sehr stark geändert, ich bin nun sehr sehr freizügig, zeigefreudig, viele wechselnde sexualpartner, wäre ich eine frau würde man sagen ich bin eine schlampe...
auch phantasien habe ich die mir angst machen, ich bekomme sexuelle phantasien mit meiner mutter obwohl ich eigentlich homosexuell bin und ich konnte auch beginnende pädophile gedankenansätze endecken, allerdings möchte ich ausdrücklich betonen, dass ich mich von diesen ausdrücklich distanziere! und diese in der therapie auch offen mit der therapeutin bespreche und bearbeite!!
was auch auffallend ist ich suche mir eher ältere männer als sexualpartner aus, die ich eigentlich eklig finde und besonders geil werde ich wenn ich das gefühl habe sie befreidigen sich an mir, benutzen mich einfach, wenn sie mich fast vergewaltigen komme ich also richtig in fahrt um das mal krass zu formulieren
woher kommen diese gedanken mit der mutter und dem anderen? ist dies eine art verarbeitung??
denkt ihr es ist mehr vorgefallen in meiner kindheit als das geschriebene??? ich vermute es fast, da meine psychischen probleme wirklich massiv sind! (siehe oben)
auch wenn ich mich anstrenge kann ich mich an derartige sachen nicht erinnen, aber würde mein starkes schamgefühl als kind nicht daruaf hinweisen? oder kann das auch einfach ein schutzmechanismus gewesen sein wegen der psychischen gewalt durch meinen vater?
Wie sehen Sie die ganze sache? Wie kann ich mich weiter öffnen? In der psychoanalyse bekomme ich wenn die gefühle zu stark werden herzrhytmusstörungen, die dazu führen, dass ich sofort die situation verlasse und nicht weiterkomme..
Vielen Dank!
Hallo Herr ...,
wenn man lange genug wühlt, wird die Kindheit immer schlimmer und der Analytiker immer reicher. Das nennt man unter Systemikern auch Problemtrance. Die Problemtrance kann Jahre andauern, bis zum Tod, wenn man das nur will. Psychoanalytiker lieben Problemtrancen, um so mehr Probleminduktion, um so länger und hoffnungsloser die Behandlung. Das ganze endet dann meist mit dem Auslaufen des von der Krankenkasse bewilligten Stundenkontingents, mit Tod des Psychoanalytikers oder Tod des Patienten. Ich kannte mal einen Mann, dessen Analytiker war gestorben, nun geht der Mann zu dessen Ehefrau, die ist auch Analytikerin, geändert hat sich nichts, außer der Jahreszahl.
Ich denke, es geht nicht darum, dass Sie sich weiter öffnen, also sozusagen nackt vor der Psychoanalytikerin ausziehen, auf dass sie mit dem Mikroskop ihre Hautporen betrachten kann - das machen Psychoanalytiker am liebsten, das liegt an ihrer voyeuristischen Charakterstruktur, weswegen sie eben auch Psychoanalytiker geworden sind und keine Systemischen Therapeuten, sondern es geht darum, dass Sie überlegen, was Sie eigentlich in Ihrem Leben wollen. Davon habe ich in Ihrer Mail nichts gefunden. Statt dessen wühlen Sie in Erinnerungen herum und wenn ihnen keine mehr einfallen, dann fangen Sie an zu fantasieren: "sexuelle phantasien mit meiner mutter ... pädophile gedankenansätze".
Fantasieren kann man ohne Ende, eignet sich wunderbar, um vor den Herausforderungen des Lebens für eine kurze Zeit zu fliehen, nur wird davon das Leben nicht wirklich schöner.
Also, mein Tipp, hören Sie auf mit der Rumsucherei und der Rumfantasiererei. Machen Sie sich auf den Weg nach vorn. Aber vorher überlegen, wohin Sie überhaupt wollen. Bei Interesse könnten Sie als Teilnehmer an meiner angeleiteten Männergruppe teilnehmen. Da können Sie sicher einiges brauchbares lernen.
Beste Grüße
Peter Thiel
-----Original Message-----
From:
Sent: Tuesday, November 15, 2011 2:03 PM
To: info@maennerberatung.de
Subject: Re: Fragen
Vielen Dank für Ihre Antwort,
aber bitte teilen Sie mir auch mit, wie ich meine Panikattaken, Angstörungen, Psychosomatisierungen, Beziehungsstörrungen, Depressionen, Selbstschädigendes Verhalten etc. in den Griff bekommen soll? Gut ich kann sagen ich muss nach vorne schauen, aber ich stehe vor dem Scherbenhaufen meines Lebens und stehe mir selbst im weg durch meine Probleme.
Hallo Herr ...,
Scherbenhaufen hin, Scherbenhaufen her, wie lange wollen Sie sich mit einem Scherbenhaufen beschäftigen und darüber die Gegenwart vergessen?
Vielleicht nehmen Sie an der von mir angeleiteten Männergruppe teil, falls Sie in Berlin wohnen, da geht es um die Gegenwart und nicht um Scherbenhaufen.
Probleme sind dazu da, dass man Sie löst, nicht dass man sie anstarrt wie das Kaninchen die Schlange.
Gruß Peter Thiel
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 26. Juli 2010 21:23
An: info@maennerberatung.de
Betreff: Sexuelle Phantasien
ich hoffe diese seite ist noch aktuell
mein partner leidet unter seinen sexuellen phantasien, phantasien über gewalt...
wir suchen hilfe wissen aber nicht an welche art von therapie wir uns wenden sollen, er befindet sich derzeit in tiefenpsychologischer therapie, der therapeut kann ihn aber nicht dabei helfen...
er leidet sehr kann nur mit hilfe der phantasien zum orgasmus kommen und nur wenn er ornaniert, also nicht beim sex...
auch wärend des sexes schwanken seine gedanken immer zwischen gewalt und opfer, oft driftet er vollkommen ab und bricht den akt ab...
es ist für mich, als partnerin, auch oft schwer, wenn er lust an sex bekommt und dann abbricht, oder im alltag wenn man dem auslöser begegnet, macht man sich sorgen und gedanken...
bisher kompensierte es mein partner durch strich, seid er mich kennt nun aber nicht mehr, seine ganzen gewohnheiten sind dahin, da ich nun bei ihm bin...
ich liebe ihn und möchte das er nicht mehr leidet, das er sex als normal empfinden kann und nicht durch seine gedanken geleitet wird.
was können wir tun, in welche art von therapie sollte er sich begeben?
LG
eine betroffene partnerin
Hallo Frau ...,
ich würde Ihrem Partner natürlich eine systemische Therapie empfehlen.
Adressen von Therapeuten finden Sie unter:
Gruß Peter Thiel
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 14. Februar 2010 17:36
An: info@maennerberatung.de
Betreff: Schlimme Fantasie - Ich möchte den möglicherweise passierten Missbrauch mit meinem Vater erleben
Lieber Herr ....
ich habe mich entschlossen, mir anonym Hilfe zu suchen. Bitte veröffentlichen Sie meine E.Mail Adresse nicht. Bitte verurteilen Sie mich auch nicht. Aber bitte helfen Sie mir, auch wenn es unkonventionelle Möglichkeiten sein sollten. Ich bin zu allem bereit, wenn ich nur endlich Gewissheit bekomme. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Der Versuch in Missbrauch Foren Hilfe zu finden ist gescheitert Zu meinem Problem. Ich habe erregende und beängstigende Erinnerungen an meine Kindheit! Ich sehe Bilder von sexuellen Übergriffen meines attraktiven gutgewachsenen ... Vaters (damals 34). Er hat ein grosses Glied und er fasste es immer an, auch wenn er wußte dass ich es sah. ...
... Kann es einen Zusammenhang geben ? Ist das mein Beweis, dass es wirklich passiert ist? Als meine Mutter wieder zu arbeiten begann, zur Überwindung Ihrer Depressionen, versorgte ich damals (8) meine Schwester (6) und meinen Vater.
Schemenhaft sehe ich Bilder, wie mein Vater vor dem Balkon Fenster seinen Pens reibt und Frauen aus der Nachbarschaft beobachtet. ...
...
Ich beginne regelmässig zu onanaieren und liebe es, so wie Papa, ohne Slip auf den Balkon zu gehen mit einer Decke geschützt und einer Hand an meiner Scheide reibend.
Später mit 19 hatte ich eine Phase in der ich stark tablettenabhängig war und da sind wieder diese schemenhaften Erinnerungen. Ein Bild, eine Fantasie ist so stark, dass ich auch heute noch beim onanieren, was ich täglich tue, daran denke. Ich liege berauscht am Boden und mein Vater kommt in meine Wohnung aus Sorge weil ich sehr breit bei ihm anrief. ...
... Derzeit, ich bin 40 Juahre alt, habe ich einen extrem starken Trieb und onaniere täglich 2-4 Mal. Dabei denke ich an meinen Vater, der nun schon über sechzig ist. Ich bin nahe dran, die Wahrheit herausfinden zu wollen. Stelle mir vor, ich trinke Alkohol mit ihm und erzähle ihm, dass ich ein Problem habe. Ich könnte nicht mehr zum Orgasmus kommen und ich möchte dass er als mein Vater, mir hilft. Ich würde ihn anfassen und schauen was passiert. Wenn er drauf eingehen würde, würde es wahrscheinlich passieren und ich wüßte, dass ich nicht spinne und meine Erinnerungen stimmen. Und ich würde meinen Traum erleben. Das ist meine beschämende Fantasie und ich kann an nichts anderes mehr denken. Was soll ich nur tun ? Ich liege auch heute wieder den ganzen Tag schon nackt in meinem Bett und onaniere mit diesen Gedanken. Als letzte Lösung habe ich mir überlegt, dass ich vielleicht einen älteren Mann suche, der mit mir das Papa Tochter Szenario meiner Fantasie auslebt ? Oder vielleicht gibt es sexuelle Therapien, die etwas unkonventioneller sind, und wo ich unter Aufsicht, die Fantasie oder das Traum erleben kann ? Bitte helft mir, ich schäme mich und gleichzeitig erregt mich das alles. Aber ich kann doch nicht ewig mit dieser Rastlosigkeit leben. Wo finde ich meinen Frieden ?
...
In Hoffnung eines Rates, Herzliche Grüße, ...
Hallo ...,
ob das so oder so passiert ist oder vielleicht auch gar nicht, kann wohl man genau so wenig herauskriegen wie die Frage ob die Amerikaner wirklich auf dem Mond waren.
Letztlich ist es aber auch nicht notwendig. Suchen Sie sich einfach einen guten Therapeuten und lösen das Thema auf.
Adressen finden Sie z.B. hier:
Gruß Peter Thiel
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 2. Mai 2008 23:57
An: info@maennerberatung.de
Betreff: sexueller missbrauch
Liebes Männerberatung Team,
helft mir bitte, meine Frau verdächtigt mich meine Tochter (21 Monate) sexuell missbraucht zu haben.
Vor einiger Zeit hatte meine Tochter einen eitrigen Ausfluss aus ihrer Scheide, von dieser Flüssigkeit wurde im Krankenhaus ein Abstrich zur Untersuchung genommen und gefunden wurde Proteus Mirabilis.
Ich habe mich schlau gemacht und heraus bekommen das Proteus Mirabilis Darmeigene Bakterien sind und es ihr gezeigt.
Nun kommt noch dazu das meine Tochter angeblich zu ihr gesagt haben soll: "Papa Mumu aua" und das lässt meine Frau nicht mehr zweifeln, für sie passt alles zusammen und sie ist davon überzeugt und hat mich sogar angezeigt.
Ich möchte meiner Frau und auch allen anderen gerne beweisen dass es nicht so ist habe aber keine Beweise zur Hand.
Meiner Frau habe ich angeboten einen Lügentest zu absolvieren da mir sonst nichts einfällt.
Sie sagt sie möchte schon gerne die Gewissheit das ich unserer Tochter nichts angetan habe.
Für mich ist es sehr wichtig denn ich könnte so meine Familie zurückgewinnen und ich denke sie würde dann auch diese Anzeige zurückziehen. Ich bin total verzweifelt und wende mich voller Hoffnungen an euch.
Bitte sagt mir dass ihr mir weiterhelfen könnt, in welcher Hinsicht auch immer. Ich wäre euch dafür sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
...
Hallo Herr ...,
wenn Sie das Kind nicht missbraucht haben, Ihre Frau aber trotzdem an der Idee festhält, Sie hätten die Tochter missbraucht, dann kann man oft nichts machen, außer sich von dieser Frau zu trennen, denn warum sollten Sie mit einer Frau zusammenleben, von der Sie nicht als Partner, sondern als Krimineller angesehen werden.
Vielleicht ist das die Art, wie sich Ihre Frau Männer - und im speziellen Sie vom Leibe hält und es wird in der Zukunft noch einige naive Männer geben, die sich an dieser Frau verschleißen.
Wenn allerdings Ihre Frau etwas für sich tun will, um ihre Zwangsgedanken aufzulösen (ich gehe hierbei wie gesagt von der Idee aus, dass Sie als Vater die Tochter nicht missbraucht haben), dann kann Ihre Frau sich im Rahmen einiger psychotherapeutischer Sitzungen mit ihrem Thema (Projektionen, Phantasien, Ängsten, etc.) auseinandersetzen. Das wäre dann nicht viel anders als bei Menschen, die felsenfest davon überzeugt sind, dass sie von Helmut Kohl verfolgt werden oder dass das Trinkwasser vergiftet sei, die kurz gesagt davon überzeugt worden, dass sie in einer ihnen feindlich gesinnten Umwelt leben. Ein Badeurlaub ist gefährlich, es könnten Haie kommen oder gar ein Tsunami; ein Konzertbesuch gefährlich, die Decke könnte herunterfallen; Sex mit einem Mann, gefährlich, er könnte Aids haben. Die Liste der Gefahren ist unendlich, wenn man nur einmal den Entschluss gefasst hat, das Leben als eine Abfolge von Gefahren anzusehen.
Vergleiche hierz:
Paul Watzlawick: "Die erfundene Wirklichkeit. Wie wir wissen, was wir zu wissen glauben. Beiträge zum Konstruktivismus", 1985, Piper Verlag, München
Paul Watzlawick: "Wenn du mich wirklich liebtest, würdest Du gern Knoblauch essen. Über das Glück und die Konstruktion der Wirklichkeit"; Piper, München, 2006
Paul Watzlawick: "Anleitung zum Unglücklichsein", Serie Pieper, München 1983
Gruß Peter Thiel
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 28. Juni 2007 18:43
An: info@maennerberatung.de
Betreff: <kein Betreff>
Hi, ich bin 18 Jahre alt und weiss noch nicht genau was ich für ein Problem habe. Ich habe seit meiner Kindheit sehr ausgeprägte fantasien, angefangen hat es mit Doktorspielen mit meinem besten Freund (was zu einer Phase führte wo ich dachte ich sei schwul. bin aber hetero).
Bis jetzt lief alles normal, ich verliebe mich nur sehr schnell. Ich habe immer Angst gehabt ich könnte nicht auf Frauen stehn (sexuell), daraus haben sich Fetische nach z.B. molligen Frauen entwickelt usw... ich lasse mich aber in echt.. also Schwimmbad von Frauen auch so erregen. Vor kurzem dachte ich wie krank ich doch sei auf ältere Frauen zu stehen und was wäre wenn ich auch noch pädophil wär. Das führte zu einem Angstzustand... Mittlerweile bin ich schon 3-4 Mal zu Gedanken von vllt 10-14 Jährigen Mädchen gekommen, ich weiß jedoch sicher dass mich andere Sachen auch erregen. Von daher wäre es eigentlich kein Problem, doch in meiner Angst mache ich gleich weiter und denke mir, was wäre, wenn mich das zu stark erregt, mehr als alles andere.
Mittlerweile hab ich ein süßes Mädchen kennengelernt und wenn wir uns küssen bin ich immer voll erregt stehe auch voll auf sie (also ein gleichaltriges Mädchen). Aber jedes Mal bei der Selbstbefriedigung wird zu einer Prüfung, stehst du noch auf andere Sachen, oder geht es nur noch so. Es ist ein auf und ab... Eigentlich denke ich mir, dass ich nicht auf KINDER stehe... Wenn ich mit dem Mädel zusammen bin vergehen alle diese Gedanken... Auch in der Liebe.. Ich verliebe mich nur in Gleichaltrige, und ich weiß dass es Liebe ist weil es teilweise einfach verdammt stark war. Gleichzeitig finde ich wenig gefallen an normalen Frauen, was aber auch wieder nur auf die Person ankommt, ich laufe Momentan nur noch rum und will das mich was erregt so dass ich nicht auf mich selbst hören kann (das bezieht sich jetzt alles auf den Alltag, also quasi angezogene Frauen). ich kann mich aber relativ schnell im Zug, Bahn erregen wenn ich eine molligere Frau sehe. Oft spiele ich diese Gedanken dann runter und zähle es einfach nicht. Es ist als würde ich gegen mich selbst arbeiten. Neulich hatte ich Angst ins Schwimmbad zu gehen, habe dort aber gemerkt dass mich die Kinder gar nicht interessierten sondern nur erwachsene Frauen. ich denke der Hauptgrund liegt darin dass ich zu oft Pornos geschaut habe...
Ich hege oft die Angst das eine ältere Frau zu groß für mich sein könnte (von der vagina)...und das ist glaub ich der einzigste Grund warum ich mich auf 10-14 jährige fixiere. Heute war es am schlimmsten, ich habe ein vllt 13-jähriges Mädchen gesehen ...
Gleichzeitig bin ich in dieses Mädchen verliebt und sie macht mich total an (sie ist gleichalt wie ich). Zuhause musste ich erstmal beweisen dass ich noch auf was anderes stehe und holte mir einen runter. Irgendwie drücken mich diese Phasen wo ich an jüngere Mädchen denke/onaniere so runter, ich weiß garnix mehr. Eigentlich weiß ich dass es mich erregt wenn ich eine erwachsene Frau nackt sehe, nur in der Phantasie ist es nicht so spannend, vllt wegen der Pornos. Ich hänge so zwischendrin, ich bin garnix, nicht richtig pädophil , aber auch nicht normal. Können sie mir helfen???????
PS: Ich wurde in der Liebe relativ oft enttäuscht, hatte aber auch schon eine Freundin (jedoch keinen Sex), vielleicht ist das auch ein Grund... Ich verliebe mich eigentlich sehr schnell, sobald ich ein hübsches Mädchen sehe ist es wenn sie auch noch nett ist um mich geschehen.
Hallo ...,
sicher kann ich Ihnen helfen. Aber Sie haben mir noch nicht geschrieben, wobei ich Ihnen helfen könnte.
Gruß Peter Thiel
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 10. April 2006 11:16
An: info@maennerberatung.de
Betreff: Brauche Hilfe
Hallo, ich möchte Euch mein Problem schildern und ich bin mir absolut sicher, das Ihr so etwas noch nie gehört habt. Ich stehe damit völlig alleine auf der Welt da.
Ich habe davon noch nie etwas gehört oder gelesen, habe mich nur einmal einem Psychologen anvertraut der aber ziemlich ratlos war.
Ansonsten weiß kein Mensch von von meiner Sache.
Und zwar ist es ein sexuelles Problem unter dem ich ständig leide.
Also der ganz normale Sex bedeutet mir nur sehr wenig.
Ich bin zwar fähig mit einer Frau zu schlafen, empfinde aber nicht viel dabei.
Mich reizt es total, wenn sich eine mit Rock bekleidete Frau über mich stellt, wenn ich am Boden liege.
Dieser Anblick macht mich verrückt. Sie Muss dabei ganz normal bekleidet sein und keinen „Schnickschnack“ tragen.
Genauso wie sie auf der Strasse anzutreffen sind.
Dann gefällt es mir, wenn sie sich auch wiederum so bekleidet auf meine Schultern setzt, so lange, bis mir das Genick weh tut.
Oder ich kämpfe mit ihr auf dem Boden und ich bin der Unterlegene.
Das alles ist vielleicht noch zu verkraften, aber es kommt noch schlimmer.
Ich träume davon, die Frau fährt mit mir abends mit dem Auto in den Wald.
Auf irgendeinem Waldweg stelle ich mich dann vor das Auto.
Nun fährt sie langsam an und ich versuche das Auto an der Stoßstange zu bremsen, was mir aber nicht gelingt. Somit werde ich rückwärts geschoben und falle hin. Irgendwann liege ich dann vor der Stoßstange.
Sie fährt aber immer weiter und ich Muss mich mit aller Kraft am vorderen unteren Bereich des Fahrzeuges festhalten um nicht überfahren zu werden. Die Angst, die ich dabei bekomme, erregt mich so sehr, das ich dabei zum Höhepunkt komme.
Oder sie fährt mir über die Füße, was sehr weh tut.
Auch will ich einen alten Teppich hinten an das Auto binden.
Wenn ich mich darauf lege und sie fährt eine zeitlang, kribbelt das so an meinen Genitalien, das ich dabei den Orgasmus erlebe.
Meiner Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Usw. usw., dies sind so ziemlich die Kernpunkte.
Jetzt seid Ihr wohl ratlos und sagt Euch: „ So etwas haben wir noch nie gehört“.
Das kann ich gut verstehen, weil ich selber auch noch nie derartiges gehört habe.
Trotzdem sehne ich mich nach einer Frau, die ich ganz intensiv lieben möchte.
Nur.............so etwas kann man doch keiner Frau erzählen, die steht doch auf und läuft davon.
Eine Partnerin, die so was tolerieren würde, gibt es wahrscheinlich nicht.
Ich wäre ja auch zum normalen Sex mit ihr bereit, wenn ich im Gegenzug auch meine Ideen verwirklichen könnte.
Ich war 6 Jahre mit einer Frau verheiratet, traute mich aber nie, meinen Mund aufzumachen, weil man nicht weiß, wie der andere reagiert.
Wäre ich homosexuell oder anders irgendwie veranlagt, was die Welt kennt, hätte ich bestimmt schon darüber mit Menschen geredet.
Ich habe mir einfach meine eigene Welt aufgebaut aber ich bin überhaupt nicht glücklich über diese Tatsache.
Nun gibt es ja das Internet um anonym zu bleiben und mit Euch in Kontakt zu treten.
Vielleicht wisst Ihr ja einen Rat wie ich leben soll.
Es wäre schön, wenn Ihr Euch mal meiner Sache annehmt.
Ich bedanke mich und grüsse Euch herzlich. ...
Hallo ... ,
"Jetzt seid Ihr wohl ratlos und sagt Euch: „ So etwas haben wir noch nie gehört“."
ich kann Sie sicher beruhigen, für mich ist an Ihrer Schilderung nichts besonderes. Viele Menschen haben solche Gedanken. So weit dazu.
"Eine Partnerin, die so was tolerieren würde, gibt es wahrscheinlich nicht.
Ich wäre ja auch zum normalen Sex mit ihr bereit, wenn ich im Gegenzug auch meine Ideen verwirklichen könnte."
Es gibt sicher Frauen die Ihre Phantasien tolerieren würden, ich tue dies ja auch. Allerdings glaube ich nicht, dass Sie viele Frauen finden werden, die im Gegenzug für "normalen Sex" mit Ihnen Ihre Phantasien in die Tat umzusetzen. Daher werden Sie wohl die nächsten Jahre ohne Sex mit einer Frau auskommen müssen. Aber das wird Sie sicherlich nicht sonderlich stören, da Sie ohnehin nicht auf Blümchensex stehen, sondern es lieber hardcore haben wollen.
"Vielleicht wisst Ihr ja einen Rat wie ich leben soll."
Ich habe keine Ahnung wie sie leben "sollen". Leben Sie doch einfach so, wie es ihnen gefällt, ohne dabei anderen Menschen vorzuschreiben, wie diese zu leben haben sollen.
Sie können ja einer Frau von Ihren Phantasien erzählen. Vermutlich werden die meisten Frauen damit nicht viel anfangen können. Jedenfalls kenne ich keine Frau, die es sonderlich interessant fände ihren Partner mit dem Auto anzufahren. Es sei denn es handelt sich um eine Frau, die ihren Männerhass leben will. Davon gibt es zwar nicht wenige, aber die meisten werden wohl keine Lust haben, ihren Männerhass so umzusetzen, wie es ein Mann von ihnen gerade haben wollen.
Wahrscheinlich würden diese Frauen Sie stattdessen dauernd bauchpinseln, weil sie dann wüssten, dass Sie das am allerwenigsten mögen.
Gruß Peter Thiel
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von:
Gesendet: Mittwoch, 6. Juli 2005 18:22
An: info@maennerberatung.de
Betreff: Ausweglos!
Schönen guten Tag,
Ich bin 17 Jahre alt und mir über meine Sexualität absolut nicht im klaren!
In den etwa letzten 2 bis 3 Jahren haben ich (durch das Internet) sehr viele sexuelle Orientierungen und Philien kennen gelernt. Darunter altbekanntes wie SM aber auch Dinge wie z.B. Zoophilie.
Dabei ist es so das mich ein sehr großes Spektrum dieser Praktiken sexuell erregt hat. Dazu kommt das ich Phantasien bezüglich Pädophilie, Vergewaltiegungen oder Homosexualität hatte (kurzzeitung war ich überzeugt schwul zu sein (was aber kein Drama währe)). Es ist jedoch NICHT so das ich bei einem normalen körperlichen Kontakten oder bei der Anschaung eines normalem Pornos keine errektion hätte (im Gegenteil).
Nun ist mein Problem das ich nicht weiß was eigentlich meine sexuelle Orientierung/en ist/sind. Jeden Tag die selben Fragen: "Bin ich pervers?", "Bin ich Pädophiel?", "Bin ich ein Triebtäter?", "Bin ich ein Sadist?"....
Die Zweifel sind RIESIG(!), auf der einen Seite kann mich ein Porno mit einer 30 Jährigen sehr erregen, auf der anderen Seite hatte ich dies Phantasie mit einem Kind (ca. 3 Jahre; unbekannt).
Dann kommt noch dazu das selbst wenn ich z.B. Pädophil währe ich keine Ahnung hab was ich machen soll. Ich kann nicht einfach zu meinen Eltern gehen und sagen das ich diese Neigung habe und einen Sexualtherapeut brauche. Und dann Frage ich mich ob es nur eine Art Selbstfindungsphase ist - aber wenn nicht?! Um so länger ich warte um so schlimmer wirds...denke
ich.
Was kann ich tun?
Hallo ...,
Sie können ja lange darüber rätseln wer Sie eigentlich sind und welche sexuellen Vorlieben Sie haben. Vielleicht machen Sie das auch, um konkreten realen Erfahrungen aus dem Weg zu gehen.
Vielleicht surfen Sie mal nicht so viel im Internet, sondern versuchen statt dessen reale sexuelle Erfahrungen mit konkreten Menschen weiblichen oder männlichen Geschlechts zu machen. Das einzige Verbot dem Sie dabei unterliegen sind sexuelle Handlungen mit Kindern, also mit Jungen und Mädchen unter 14 Jahren. Beachten Sie hierzu die Vorschriften des Strafgesetzbuches §174 ff.
Na dann viel Erfolg bei Ihrem Selbstfindungsprozess
Gruß Peter Thiel