Potenz

 

 

Der Schiefe Turm von Pisa

 

 

 

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Peter Thiel - Systemischer Berater und Therapeut (DGSF)

08.04.2013

 

 

 

 

 

Schlüsselwörter: 

Ambivalenz, Anorgasmie, Aphrodisiakum, Begehren, Cialis, Dyspareunie, Ekstase, Erektion, Frigidität Ejaculatio praecox, Erektile Dysfunktion, Erektionsstörung, Impotenz, Hingabe, Keuschheitsgürtel, Leidenschaft, Levitra, Libidoverlust, Lubrikation, Lust, Lustlosigkeit, Potenz, Potenzmittel, Potenzpillen, Potenzstörung, Vaginismus, Viagra 

 

 

 

 

 

 

"Wie der Wilde mit der Natur ringen muß, um seine Bedürfnisse zu befriedigen, um sein Leben zu erhalten und zu reproduzieren, so muß es der Zivilisierte, und er muß es in allen Gesellschaftsformationen und unter allen Produktionsweisen. Mit seiner Entwicklung erweitert sich dies Reich der Naturnotwendigkeit, weil die Bedürfnisse; aber zugleich erweitern sich die Produktivkräfte, die diese befriedigen. Die Freiheit in diesem Gebiet kann nur darin bestehn, daß der vergesellschaftete Mensch, die assoziierten Produzenten, diesen ihren Stoffwechsel mit der Natur rationell regeln, unter ihre gemeinschaftliche Kontrolle bringen, statt von ihm als von einer blinden Macht beherrscht zu werden; ihn mit dem geringsten Kraftaufwand und unter den ihrer menschlichen Natur würdigsten und adäquatesten Bedingungen vollziehn. Aber es bleibt dies immer ein Reich der Notwendigkeit. Jenseits desselben beginnt die menschliche Kraftentfaltung, die sich als Selbstzweck gilt, das wahre Reich der Freiheit, das aber nur auf jenem Reich der Notwendigkeit als seiner Basis aufblühn kann."

Karl Marx: DAS KAPITAL Drittes Buch Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion; MEW 25 S. 828

 

 

 

Männer bewegen sich heute in einem schwierigen Spannungsfeld unterschiedlicher gesellschaftlicher und privater Erwartungen, die sie zu großen Teilen selbst internalisiert haben. Unbewußte und widersprüchliche kollektive (political correctnes) und individuelle Forderungen (z.B. der Partnerin) an den Mann lauten, sei potent - sei impotent, sei ein Mann - aber sei kein Mann. Diese Doppelbotschaften (double bind), wenn sie nicht bewusst verstanden und reflektiert werden, können bei Männern zu Persönlichkeitsspaltungen führen, die sich auch in Form sogenannter Potenzstörungen zeigen können. 

 

 

 

Geh zu ihr und lass Deinen Drachen steigen.

Geh zu ihr, denn Du lebst ja nicht vom Muß allein.

Augen zu, dann siehst Du nur diese eine !

Halt' sie fest und lass Deinen Drachen steigen.

Hey, hey Deinen Drachen !

Hey, hey, hey geh zu ihr !

Hey, hey Deinen Drachen !

Hey, hey, hey geh doch zu ihr !

Geh zu ihr und lass Deinen Drachen steigen.

Geh zu ihr, denn Du lebst ja nicht vom Muß allein.

Hey, hey Deinen Drachen !

Hey, hey, hey geh zu ihr !

Hey, hey Deinen Drachen !

Hey, hey, hey geh doch zu ihr !

Augen zu, dann siehst Du nur diese eine !

Halt' sie fest und lass Deinen Drachen steigen !

Hey, hey Deinen Drachen !

Hey, hey, hey geh zu ihr !

Hey, hey Deinen Drachen !

Hey, hey, hey geh doch zu ihr !

 

http://www.puhdys.com/texte/geh_zu_ihr.htm

 

 

So sang die ostdeutsche Band "Die Puhdys" schon zu tiefsten DDR-Zeiten. Man kann sich heute noch wundern, wie viel Freizügigkeit es mitunter in der sonst eher provinziell und spießig anmutenden DDR gab. Lass Deinen Drachen steigen, nichts was mitunter dem normalen Mann schwerer vorkommen würde oder um mit dem Frauenliebhaber und parteilosen Kommunisten Bertolt Brecht zu sprechen: Das einfache, das schwer zu machen ist.

Hier ist ein zentrales Thema sogenannter Sexualstörungen, bzw. sogenannter Potenzstörungen wie z.B. der sogenannten erektilen Dysfunktion oder der Ejaculatio praecox  angesprochen. Es geht dabei nicht ums "machen", sondern um das "geschehen lassen". 

"Lass deinen Drachen steigen", ist nicht machen, sondern geschehen lassen. Dies trifft sowohl auf Männer wie auf Frauen zu. Sexualität ist kein Autorennen auf dem Nürburgring, sondern eher das Betrachten eines Sonnenaufganges am Meer. Geschehen lassen geht nicht, wenn ich Kontrolle brauche. Kontrolle brauche ich zur Abwehr unangenehmer oder als bedrohlich empfundener Affekte.  

Geschehen lassen bedeutet aber auch zuzulassen, was sich entwickeln will. Sich entwickeln will mitunter erst einmal etwas ganz anderes, als weswegen Menschen oder Paare vordergründig in Beratung oder Therapie kommen.

Potenz ist nichts, was sich mit chemischen Mitteln die vom pharmakologisch-industriellen Komplex angepriesen werden, erzeugen ließe. Diese bringen maximal eine Erektion beim Mann zustande. Dies mag zwar ausreichend sein, damit sich Mann und Frau der Illusion hingeben können, sie hätten von nun an kein Problem mehr, von einer erfüllten, lustvollen, von Begehren und Sinnlichkeit geprägten Sexualität sind sie aber genau so weit entfernt wie vorher.

Spam-Anzeigen wie die folgende kann man ganz sicher durch die Gegend senden und dabei den einen oder anderen Dummen finden, der die Taschen der vermeintlichen Potenzbringer mit Geld füllt:

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: Erwin Mully [mailto:...

Gesendet: Mittwoch, 23. August 2006 15:00

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Potenz

 

Sg. Damen und Herren

Erlaube mir, sie auf ein Medikament aufmerksam zu machen, dass schon tausenden von Männern geholfen hat.

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Erektile Dysfunktion - Erektionsstörungen

Zwischen chronischen und zeitweiligen Erektionsstörungen muss unterschieden werden, letztere sind wohl völlig normal, da Sexualität kein von aktuellen Störungen  unbeeinflusstes System ist. Jeder Mann kann daher in psychisch und situativ angespannten oder belastenden Situationen solche zeitweiligen Störungen erleben. Erektionsstörungen können sich natürlich auch nur dann bemerkbar machen, wenn eine Erektion erwartet wird, z.B. beim Geschlechtsverkehr oder bei der Selbstbefriedigung. Oder aber im umgekehrten Fall, wenn eine Erektion eintritt, obwohl man sie gar nicht haben will. Im extremen Fall tritt eine schmerzhafte Dauererektion (Priapismus) auf. Nicht jeder der einen Pornofilm ohne eigene Erektion sieht hat eine Erektionsstörung, bei der miserablen Qualität der meisten Pornofilme ist das allerdings auch kein Wunder.

 

Unter Erektionsstörung versteht man alles, was den "normalen" Verlauf einer Erektion stört. Dazu gehören die teilweise oder völlige Unfähigkeit zur Erektion selbst oder ihrer Aufrechterhaltung, aber auch eine Dauererektion ohne sexuelle Erregung (Priapismus) und ein bei Erektion nach unten gebogener Penis (Chorda penis).  Was aber ist der "normale" Verlauf einer Erektion? Wenn wir dieser Frage nachgehen, kann erkennbar werden, welche Normalitätsvorstellungen wir vom Mann und von Männlichkeit haben. Möglicherweise die eines Arnold Schwarzenegger, der in symbolisierter Form mit seinem Maschinengewehr dauerpotent sein Sperma verschießt. Gemessen an diesem Phantasma, sind alle Männer, sicherlich auch einschließlich des realen Arnold Schwarzenegger schlicht impotent.

 

Als Erektion bezeichnet man die Versteifung des männlichen Penis. Dies geschieht durch die Füllung des Penis mit Blut, die durch Nervenimpulse gesteuert wird. An der Versteifung ist auch die "unwillkürliche Muskulatur" beteiligt, diese finden wir z.B. auch bei dem Phänomen der "Gänsehaut". Die "willkürliche Muskulatur", mit der wir z.B. Arme und Beine bewegen, hat jedoch keinen Einfluss auf die Erektion.  Damit der Penis sich versteift, müssen sich unwillkürliche Muskelfasern, die sich in den Schwellkörpern des Penis befinden, entspannen. Die dafür notwendigen Signale kommen vom Gehirn. Stehen im Gehirn die Signale auf Grün, werden Nervenimpulse vom Gehirn über das Rückenmark hinunter zum Steißbein geleitet. Von dort erhalten die unwillkürlichen Muskelfasern in den Schwellkörpern des Penis das Signal zur Entspannung. Jetzt kann Blut in die Schwellkörper fließen, sie dehnen sich aus und drücken die Venen ab, aus denen das Blut normalerweise wieder abfließen würde. Durch die Füllung mit Blut beginnt der Penis sich aufzurichten und steif und hart zu werden.

Und damit ist auch schon ein typisches männliches Dilemma beschrieben. Da Männer häufig denken, sie müssten Willensmenschen sein und dem "Geschehenlassen" nicht den nötigen Raum geben, meinen sie oft, eine Erektion willentlich beeinflussen zu können. Das Gegenteil ist der Fall, nur das "sich überlassen" kann zur Erektion führen. Hat der Mann Stress, ist er mit seiner Partnerin im Clinch oder hat er Angst vor der Frau, bleibt die Erektion aus. Versucht der Mann nun, nach dem Motto "jetzt muss ich meine Manneskraft aber beweisen", die Erektion willentlich zu beeinflussen, kann es zu einer Verschärfung und Chronifizierung des Zustandes kommen, den man dann Erektionsstörung, erektile Dysfunktion, Impotenz oder Libidoverlust nennen kann. 

Analoge "Störungen" der Frau werden meist mit Frigidität oder Anorgasmie bezeichnet.



Die Fähigkeit zur Erektion wie auch die Fähigkeit zur Ejakulation ist ein zentrales, allerdings auch tabuisiertes Attribut von Männlichkeit. Häufig wird sie gleichgesetzt mit männlicher Potenz. Nach Wilhelm Reich ist dies unzureichend. Reich definiert Potenz als orgastische Potenz, wozu die Fähigkeit zur Erektion und Ejakulation gehört, aber allein nicht ausreichend ist. Er schreibt: 

 

"Die erektive und die ejakulative Potenz sind bloß unerläßliche   Vorbedingungen für die orgastische Potenz. Sie  ist die Fähigkeit zur Hingabe an das Strömen der biologischen Energie ohne jede Hemmung, die Fähigkeit zur Entladung der hochgestauten sexuellen Erregung durch unwillkürliche lustvolle Körperzuckungen." (Wilhelm Reich: "Die Entdeckung des Orgons. Die Funktion des Orgasmus", 1942, 2000, 7. Auflage Verlag Kiepenheuer & Witsch, S. 81)

 

Dementsprechend gefährdet ist ein Mann, der sich impotent fühlt oder impotent zu sein scheint. Eines der schlimmsten Vorwürfe, bzw. Beleidigungen die er bekommen kann ist der Vorwurf der Impotenz (Schlappschwanz).

 

Gleichzeitig ist männliche Potenz (und auch Kraft) noch immer mit vielen gesellschaftlichen (kollektiven) Verboten belegt. Ein erigierter Penis, wie auch eine entblößte Vagina darf in Deutschland im öffentlichen Raum nicht gezeigt werden, das Strafgesetzbuch belegt nach §183-184 Zuwiderhandlungen mit Geld- und Gefängnisstrafe. Das ganze wirkt ausgesprochen peinlich, hinterwäldlerisch und viktorianisch, doch Moralvorstellungen halten sich oft länger als das Verfallsdatum auf der Packung, sprich der Zeitgeist der Moderne, eigentlich vorgibt. 

 

So wird der erregierte Penis in die Intimität des Privaten oder die Hinterzimmer der Videotheken verbannt. Und so muss man sich auch nicht wundern, warum es so viele verklemmte Männer und Frauen gibt, für die männliche Potenz und Sexualität ein wahres Schreckgespenst ist. Um keine Missverständnisse auszulösen. Es geht hier um moralisch verklemmte Menschen und nicht um Menschen, die sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren oder von sexuellen Missbrauch betroffen sind. 

Bigotte Feministinnen und patriarchal verklemmte Männer in staatlichen  Machtpositionen und in den Parteien von links bis rechts geben sich die Hand auf ihrem Kreuzzug gegen männliche Potenz. Die solcherart angegriffenen Männer haben dabei immerhin noch die Möglichkeit,  sich mit diversen Phallussymbolen - und wenn es nur ihr Schlips ist - ihre selbst ausgegrenzten Männlichkeit zu vergewissern.

 

In früheren Kulturen scheint es einen anderen Umgang mit männlicher Sexualität und Kraft gegeben zu haben. Dort gab es noch einen Phalluskult, doch spätestens mit der Christianisierung wurden solche Kulturen gnadenlos ausgerottet. Seit Siegmund Freud wissen wir jedoch von der Macht des Unbewussten und dass sich die wesentlichen Dinge zwar aus dem Bewusstsein verdrängen, nie aber auslöschen lassen. Und so kommt es, dass unsere westliche Kultur von lauter Phallussurrogaten nur so überquillt. In den USA, die im Vergleich zu Deutschland dem Vernehmen nach ein sexuelles Entwicklungsland sind, blüht der Waffenkult und die Waffenlobby stellt eine mächtige gesellschaftliche Kraft dar. Die Waffe als dauererigierter Phallusersatz sorgt auf perversen Umwegen dafür, dem Phallus die Anerkennung zu geben, die ihm tatsächlich zukommt. Doch auf der anderen Seite steht die reale erektile Dysfunktion oder Impotenz. Nebenbei bemerkt stellt sich die Frage ob der von Männern praktizierte Waffenkult nicht auch ein Produkt ihrer Ehefrauen ist, die weniger Angst vor der Pumpgun des Ehemannes zu haben scheinen, als vor dessen erregierten Penis, der ihre eigene unsicher sexuelle Identität bedroht.

 

Eine dauernd verminderte Erektionsfähigkeit oder das völlige Fehlen der Erektion ist als Symptom ein wichtiger Hinweis des männlichen Organismus auf eine Konfliktsituation. Das Symptom zeigt, dass der Mann, bewußt oder unbewußt, nicht will. Daher hat es auch gar keinen Sinn, zu versuchen eine Erektion willentlich herbeizuführen, abgesehen davon, dass das gar nicht geht. Wer dies dennoch versucht macht sich unnötigen Stress und verschärft auf Grund des zwangsläufig eintretenden Misserfolges die Erektionsstörung. Eine medikamentöse Behandlung von Erektionsstörungen, z.B. durch Viagra oder Cialis, kann man daher letztlich wohl eher als Selbstvergewaltigung des Mannes bezeichnen, denn als wirkliche Hilfe. Wer die Erlangung oder Wiedererlangung sexueller Potenz und Erektionsfähigkeit erreichen möchte, kommt nicht umhin, sich mit den Lebensthemen auseinander zusetzen, die ursächlich sind. Dies können handlungsleitende Double Binds, ungeklärte Konflikte in der Partnerschaft, Stress, Angst oder Feindseligkeit gegenüber der jeweiligen Frau sein, aber auch Ängste und Abwehrverhalten der Partnerin gegenüber dem Mann. Leztlich verstärken und stabilisieren sich in einem zirkulär zu verstehenden Geschehnen gegenseitige Abwehrprozesse und Ängste zwischen Mann und Frau.

 

Beim Mann, der sich ausschließlich als homosexuell orientiert wahrnimmt, sich also als schwul definiert, geht das sexuelle Verlangen in Bezug auf eine Frau gegen null. Seine Impotenz in Bezug auf Frauen ist total. Der gleiche Mann kann aber in Bezug auf Männer sehr potent sein. Dies zeigt, dass die sogenannte erektile Dysfunktion als relationales Beziehungsverhalten verstanden werden muss, nicht aber als absolut vorhandene Eigenschaft eines Mannes. 

 

Die Verwendung des Begriffs Potenzstörung führt leicht dazu, die wahrnehmbaren Symptome zu pathologisieren, anstatt sie systemisch als sinnvollen körperlichen Ausdruck eines aktuellen Beziehungsgeschehens zwischen den Partnern zu betrachten. 

Statt defizitorientiert von Potenzstörungen zu sprechen bietet sich daher besser an über Potenz und seine situativen Aspekte zu sprechen.  So käme z.B. wohl niemand auf die Idee zu meinen, alle Männer die frühmorgens mit der S-Bahn zur Arbeit fahren, wären potenzgestört, nur weil sie während der Fahrt keine Erektion haben obwohl ihnen mehrere Frauen gegenüber sitzen. Auch dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder konnte man sicher keine Potenzstörung nachsagen, wenn er zu einem Gespräch bei der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen erschien und dabei keine Erektion bekam. Dies würde sicher auch nicht der political correctness entsprechen. Doch wenn der selber Kanzler am Abend mit seiner Frau im Bett liegt, wird er möglicherweise meinen, er wäre potenzgestört, nur weil er keine Erektion bekommt. Vielleicht ist er aber nur erschöpft von der Arbeit und hat die harten politischen Debatten des Tages im Bundestag noch gar nicht verarbeitet. Dabei ist es bei dieser Belastung ganz logisch, dass er keine Erektion bekommt und man könnte ihm nur empfehlen seine 60-Stunden Woche auf wenigstens 40 Stunden zu reduzieren. 

Tritt beim körperlichen Zusammensein von Mann und Frau beim Mann keine Gliedversteifung auf und bei der Frau keine Lubrikation (Feuchtwerden der Scheide) so wird das vielfach als Potenzstörung gedeutet. Man kann es aber auch anders sehen, z.B. als Wunsch des Mannes die Frau nicht zu penetrieren und als Wunsch der Frau sich nicht vom Mann penetrieren zu lassen. Wenn beide diesen (möglicherweise nicht eingestandenen) Wunsch haben, was sollte daran eine Störung sein?

Eine Störung wird es aus Sicht der beiden oder eines Partners dann, wenn diese/r neben den aus vielfältigen Gründen vorhandenen Abwehrwünschen auch Vereinigungswünsche hat, die durch die auftretende Symptomatik nicht erfüllbar wird. 

Eine Störung sexueller Potenz dürfte immer das Ergebnisse individueller Disposition und beziehungsdynamischer Interaktion zwischen den Partnern sein. So ist es nicht selten so, dass sich zwei Partner nach langer Zeit des Zusammenlebens und unbefriedigenden sexuellen Miteinanders trennen und einer der beiden Partner oder sogar beide mit einem neuen Sexualpartner plötzlich ein befriedigendes Sexualleben hat. Individualpsychologisch wäre das kaum zu erklären und wohl schon gar nicht zu lösen. Ein Psychoanalytiker hätte womöglich in der Zeit der ersten sexuell unbefriedigenden Partnerschaft versucht, Traumas aus der frühen Kindheit des "Patienten" herauszuarbeiten, in der Hoffnung, damit vielleicht die sexuellen Störungen "wegtherapieren" zu können. Ob das viel bringt, darf bezweifelt werden. Wenigstens wird der Psychoanalytiker nach 300 krankenkassenfinanzierten Analysestunden finanziell saniert und potent sein. 

Ein systemisch arbeitender Therapeut würde sich hier mehr auf die Form der realen Interaktion zwischen den Partnern konzentrieren, um beide darin zu unterstützen nicht in der Form der Verwerfung (Watzlawick) zu kommunizieren, sondern in der Form der Bestätigung, aus der sexuelle Anziehung, Erregung und womöglich auch Ekstase resultieren kann.

 

 

 

 

 

Was ist sexuelle Potenz?

Man kann vier Stufen sexueller Potenz des Mannes definieren.

Die taktile Potenz, d.h. die Fähigkeit taktile Reize und Stimulierungen als angenehm und lustvoll wahrzunehmen.

Die erektile Potenz, die Fähigkeit eine Erektion zu bekommen.

Die ejakulative Potenz, die Fähigkeit eine Ejakulation zu bekommen.

Die orgastische Potenz (vgl. Wilhelm Reich), die Fähigkeit, einen Orgasmus zu erleben.

In der öffentlichen Debatte fällt auf, dass es in der Diskussion um Potenzstörungen des Mannes vor allem um funktional sichtbare Störungen wie die Unfähigkeit zur Erektion oder Ejakulation geht, nicht aber um die gestörte Fähigkeit zum Orgasmus. Schätzungsweise 4 bis 8 Millionen deutsche Männer sollen Potenzstörungen in Form von Erektionsstörungen haben. Wie viele Männer eine chronisch gestörte Orgasmusfähigkeit haben, darüber liegen keine Schätzungen vor. Es müssten aber weit mehr sein, als die Zahl der Männer, die an Erektionsstörungen leiden. Doch viele Männer scheinen schon froh zu sein, wenn sie wenigstens eine Erektion haben und ejakulieren können. Einen vollen und tiefen Orgasmus zu haben, mögen sie sich gar nicht zu erträumen oder vorzustellen. Die passt mit der männlichen Zurichtung auf Leistung und Leistungserbringung zusammen. Sex ist wie auch Arbeit und Sport eine Leistung. Der erigierte Phallus scheint wie die Goldmedaille nach einem Wettkampf  schon Belohung genug zu sein. 

Potenz bedeutet nicht nur die Fähigkeit zur Kontrollabgabe und Hingabe, also traditionell passiv (weiblich?)  definierte Kompetenzen, sondern auch um als aktiv (männlich) definierte Kompetenzen wie z.B. Begehren, Erobern und Zupacken.

 

Potenz, egal ob die des Mannes oder die der Frau sind immer das Ergebnis eines gemeinsamen Kommunikations- und Interaktionsprozesses zwischen den Beziehungspartnern. Es gibt daher keinen Einzelnen der potent ist, sondern das Paar ist mehr oder weniger potent.

Jürg Willi, ein Schweizer Psychotherapeut, schreibt schon in seinem Klassiker aus dem Jahr 1975 "Die Zweierbeziehung":

 

"... Vielleicht ärgert sich die Frau nicht nur über die Impotenz des Mannes, sondern sie fühlt sich aus unbewussten Gründen dazu gedrängt, diese Impotenz bei ihm auszulösen, weil sie selbst Angst vor der sexuellen Hingabe hat, sich mit der weiblichen Rolle nicht identifizieren kann und in der Potenz Ausdruck männlicher Überlegenheit und männlicher Privilegien sieht, die sie nicht akzeptieren mag, ja sie zerstören möchte. ..." (S. 55)  

 

 

 

 

Anfragen und Mitteilungen zum Thema

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-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Samstag, 30. März 2013 20:19

An: info@maennerberatung.de

Betreff:

Guten Tag,

 

und vorerst danke für Ihre Institution. Und hoffe hier vielleicht Lösung oder Rat zu finden.

Männlich, 32 Jahre alt, 1m89, 83kg, sportlich.

 

Vor 2 Jahren während der Masturbation plötzlich schlapp, im nächsten Moment steif, wieder schlapp. Und der Penis bis zur Vorhaut war komplett weiß, fädenartig.

Einen Tag davor hatte ich Sex mit einer Frau, die Ausflüsse hatte wie ich dann erfuhr, und hatte einen leichten pilz den ich mit einer verschriebenen Salbe behandelte. Habe keine Krankheit etc nach zahlreichen Tests und körperlich und organisch ist auch alles ok.

Zu dem Zeitpunkt nahm ich auch Abilify (Psychopharmaka) von denen ich total geil wurde. Zwei Monate später abrupt abgesetzt und dann 2 wochen überhaupt keine Erregung zustande bekam.

Seither, seit 2 Jahren nun schon, krieg ich keine Erregung mehr wenn ich etwas erregend finde, es ist kein Eigenleben mehr da, nur mehr bei harter Berührung und dann auch nur sehr langsam. Der Sexakt klappt soweit, aber er wird währenddem immer schlapp, und in den nächsten 30sek wieder steif.

Potenztabletten alles schon probiert, nach den ersten 2 vivanza hat ich tollen Sex,nach der 3 tablette, das gleiche spiel, schlapp steif usw. durch cialis hat ich auch keine längere Erektion oder das er steifer gewesen wäre.

Nach 2 Jahren bin ich richtig verzweifelt, 5 Urologenbesuche – kein Ergebnis, hab drauf geachtet mich gesund zu ernähren, laginin vermehrt zu mir zu nehmen etc, keine Verbesserung.

Davor war mein Penis solang immer steif, wenn ich was erregend empfand bis ich Abhilfe durch Masturbation verschaffte.

Früher war mein Penis steif, ich erhielt Lust. Jetzt hab ich Lust und es tut sich einfach nichts.

Und wenn er erregt ist, und ich nehme die Hand weg wird er sofort schlaff. Auch beim Sex, wenn ich kurz nichts spüre, wird er sofort schlaff und von alleine ist keine Erregung da…

Ich seh mir Pornos zum Beispiel an, find ich total erregend aber es kommt nichts. Als wär keine Kraft oder Potenz mehr da.

 

Vielleicht haben Sie eine Erfahrung dazu bereits mit jemandem.

 

Mit bestem Dank

...

 

 

 

Hallo Herr ...,

die Sache ist wahrscheinlich "psychisch". Mit Urologen und Potenzmitteln kommen Sie da nicht weiter.

Wenn hier überhaupt jemand helfen kann, dann vielleicht ein guter Psychotherapeut. Ich rechne da mit 56 Sitzungen, bis sich erste Verbesserungen einstellen würden.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

 

 

-----Original Message-----

From: ...

Sent: Tuesday, December 06, 2011 4:29 PM

To: info@maennerberatung.de

Subject: KG tragen.

 

Hallo Herr Thiel,

meine Frau (44) lässt mich (46) einen Keuschheitsgürtel tragen damit sie sich sicher ist, dass ich mich nicht mehr selber befriedigen kann und auch zu keiner anderen Frau gehen kann. Der KG ist soweit bequem zu tragen. Kann es sein, dass durch die längere Abstinenz von Sex bzw. Befriedigung die Erektionsfähigkeit gemindert wird oder gar weitestgehend zurückgedrängt wird? Wegen der Hygiene und Rasur werde ich schon immer wieder aufgeschlossen, wo jedoch keine Befriedigung meinerseits vorgesehen ist. Die Familienplanung (3 Kinder) ist soweit abgeschlossen und deswegen braucht man auf die Spermienqualität keine Rücksicht genommen zu werden. (Zur Info, KG tragen ist durchaus erregend und die ständigen Lusttropfen zeugen davon)

Viele Grüße

...

 

 

 

Hallo Herr ...,

längere Abstinenz hat keinen kausalen Einfluss auf die Erektionsfähigkeit.

Das ist wie mit einem Gliedermaßstab. Wenn Sie den mehrere Jahre nicht benutzen, funktioniert er trotzdem noch. Natürlich entsprechend gut gelagert, also nicht feucht, sonst fängt er an zu schimmeln, die Scharniere verrosten und irgendwann kann man ihn dann tatsächlich nicht mehr benutzen.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Sonntag, 6. Juli 2008 15:43

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Potenz...

 

Guten Tag...

Ich hatte sie schon einmal vor einer langen Zeit angeschrieben, um den Raum Januar herum.

Es ging darum, dass ich zu Hause, beim onanieren beispielsweise dauerhaft potent bin und auch beim kuscheln mit meiner Partnerin oder anderen Frauen, aber genau wenn es um "die Wurst geht" steht er nicht und will auch nicht mehr stehen...

Ich kann mir das einfach nicht erklären, was kann ich dagegen tun?

Danke für ihre Hilfe,

...

--

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von:...

Gesendet: Freitag, 25. Januar 2008 19:36

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Potenzstörungen!

 

Hallo Beraterteam!

Ich (16 Jahre alter Jugendlicher Mann) schlafe regelmäßig mit meiner Freundin aber habe in letzter Zeit ein Problem.

Mein Penis wird nicht mehr richtig hart... seit 5 Tagen habe ich dieses Problem und ich hatte es sonst noch nie.

Mein Penis wird zwar steif, aber nicht so, dass ich ihn in die Vagina einführen kann. Oder er wird kurz hart aber nach dem einschieben in die Vagina sofort wieder weich und ich kann deshalb nicht mit ihr schlafen, obwohl ich erregt bin...

Woran liegt das? Und wie kann ich es ändern? Ich muss mich langsam vor meiner freundin schämen und habe angst was mit ihr zu machen deshalb.

Bitte helfen sie mir!

Danke,

...

 

 

 

 

Hallo... ,

dagegen können Sie gar nichts tun. Eine ausbleibende Erektion ist ja keine Rattenplage, gegen die man etwas tun könnte.

Ihre Frage muss also lauten, was kann ich für eine anhaltende Erektion beim Zusammensein mit meiner Partnerin tun?

Da können Sie eine ganze Menge tun, nämlich sich nicht unter Stress setzen und statt dessen dem Zusammenspiel von Mann und Frau samt der dazugehörigen chemischen Reaktionen (Hormonausschüttung, etc) vertrauen und es durch das jeweils passende tun befördern.

Da Sie noch jung sind, haben Sie dafür alle Zeit der Welt.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Freitag, 8. Februar 2008 00:56

An: info@maennerberatung.de

Betreff:

 

Guten Tag!

Ich bin auf Ihre Seite gestoßen und finde diese sehr gut :)

Ich habe folgendes Anliegen:

Vor 2 Jahren hatte ich mein erstes sexuelles Erlebnis mit Geschlechtsverkehr, jedoch kam ich nicht zum Orgasmus, d.h. mein Penis erschlaffte nach kurzer Zeit, da ich nicht wirklich viel gefühlt habe.

Seitdem habe ich es mit verschiedenen Partnerinnen versucht und bei der letzten fühlte ich bereits mehr, jedoch stellte es sich nach kürzerem leider ein. Ich muss dazu sagen, dass bei keiner meiner Partnerinnen irgendwelche Gefühle im Spiel waren oder eine von ihnen wirklich mein Typ war, zudem bin ich irgendwie nicht ganz so frei wie wenn ich allein bin. Auch dauerte es viel länger in ihrer Gegenwart, bis ich durch Onanieren zum Orgasmus kam. Ich bin bisher 1mal gekommen, nachdem ich meinen Penis zuvor stimuliert hatte. Seit ich ca. 15 war onanierte ich oft mehrfach am Tag, oft auch auf Pornos oder ähnliches, habe dies aber seit ca. einem halben Jahr fast ganz gestoppt. Meine Frage lautet nun:

Denken Sie, dass es möglich ist, dass mein Penis durch die Onanie so stark unempfindlich geworden ist bzw. ob das Porno-Schauen einen negativen Effekt auf meine Fähigkeit hatte? Oder denken Sie, solche Dinge liegen mehr im psychischen Bereich, also 'An-sich-ranlassen'?

Was könnte man in beiden Fällen dagegen tun?

Vielen Dank! mfg, 

...

 

 

 

Hallo Herr ... ,

 

Sexualität lebt von der Erregung und Sie sind ganz offenbar im Kontakt mit den Frauen nicht erregt. Ihr Erregungspotential verausgaben sie lieber mit Masturbation und gleichzeitigen Pornoschauen. Da bleibt dann bei Reality-TV mit echten Frauen nun mal nicht viel übrig.

Aber vielleicht haben Sie auch noch keine Frau gefunden, mit der Sie Nähe, Intimität und Sex haben wollen. Dann ist es auch völlig gesund, wenn im intimen Kontakt miteinander nicht viel passiert. Beobachten Sie mal einen Beamten bei einem witzigen Kinofilm, der Beamte sitzt die ganze Zeit steif da, so wie er es den ganzen Tag in der Senatsbauverwaltung macht. Lauter Dienstanweisungen und DIN-Normen im Kopf, da bleibt kein Platz für Humor, vor dem der Beamte auch viel zu viel Angst hat und deshalb eines Tags in seinem Büro an Staublunge stirbt.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Mittwoch, 30. Januar 2008 10:05

An: info@maennerberatung.de

Betreff: stundenlanger GV

 

Sehr geehrtes Beratungsteam,

ich bin 43, frisch verliebt und habe nun das erste Mal mit meinem Freund, 47, geschlafen. Davor haben wir zahlreiche, erotische E-Mails über Wochen geschrieben, die uns extrem erregt haben und unsere Sehnsucht hat körperlich wehgetan und unser Immunsystem durcheinandergebracht und beide waren wir von Fieberblasen gezeichnet, obwohl wir uns nicht sehen konnten.

Diese erste Nacht hat mich überwältigt, ich hatte schon viele Männer und bin erfahren und weiß, wie man einem Mann Genuss bereitet...............aber diesmal hat es mir den Boden unter den Füßen weggezogen und ich verstehe es nicht, deshalb meine Frage: Wie ist es möglich, dass er Stunden (!) mit mir schlafen kann, die meiste Zeit seinen Penis in mir, und x-mal kommt in dieser Zeit? Ohne, dass ich seinen Penis mit dem Mund oder der Hand wieder stimulieren muss dazwischen? Ich weiß zwar, dass es Techniken gibt, die einem Mann mehrere Orgasmen ermöglichen................aber derart oft und immer wieder und nach seinem lauten Stöhnen nach zu schließen, immer noch intensiv......................wie ist das möglich? Kann mein Glück noch nicht wirklich fassen und versteh gar nichts, weil das meiste, das ich erlebt habe bei einem Mann 3-4 Mal war und das verteilt über eine ganze Nacht und mit längeren Pausen.............kann es sein, da er länger auf Hawaii war und auch in anderen Ländern, dass die Männer dort anders GV machen als Europäer und er es dort gelernt hat?

Vielen Dank

...

 

 

 

 

 

Hallo Frau ... ,

 

die Intensität ihrer sexuellen Begegnung erscheint mir gar nicht so außergewöhnlich. Physiologisch ist das alles möglich und so wie Sie es beschreiben doch wohl auch sehr schön gewesen.

Von daher freuen Sie sich einfach, dass Sie das erleben durften und fragen Sie nicht all zu sehr nach der Physiologie und warum das möglich ist. Allzu leicht entflieht das Glück nur deshalb weil die Leute glauben, sie hätten so viel Glück nicht verdient. Und so hetzen die Menschen zur Arbeit, nörgeln an ihrem Mann oder ihrer Frau herum oder streiten ewig mit ihrem Chef, betteln in der U-Bahn oder hängen zu Hause depressiv herum. Dabei kann das Leben so schön sein, wie Sie es beschrieben haben.

Viele Leute wollen offenbar trotz anderslautender Behauptungen unglücklich sein. Das ist wenigstens etwas mit dem sie sich auskennen und das ihnen von daher keine Angst macht.

 

Watzlawick hat darüber ein nettes Büchlein geschrieben:

 

 

Paul Watzlawick, : "Anleitung zum Unglücklichsein", Serie Pieper, München 1983

 

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Mittwoch, 5. September 2007 11:11

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Sperma

 

Hallo,

 

stimmt es, dass ich wenn ich mein Sperma trinke meine Abwehrkräfte und meine Potenz dadurch fördere

 

Mfg

 

 

 

 

Hallo ...,

die Abwehrkräfte werden zwar oft gestärkt, auf die Potenz hat es aber in der Regel keinen Einfluss, wenn Sie körpereigenes Sperma zu sich nehmen.

Die Potenz ist nämlich ein überwiegend psychologisches Phänomen und von daher durch irgendwelche Mittelchen nicht positiv zu beeinflussen.

 

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Donnerstag, 2. November 2006 16:48

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Anfrage

 

Guten Tag,

habe gelesen, dass Sie ein medikament anbieten was bei Potenzstörungen helfen soll. Was it das?Und wie kommt man dazu? Welchen Preis hat es? Bitte um eine kurze Antwort. Wäre nett, wenn Sie mir in der Beziehung weiterhelfen können.

...

 

 

 

 

 

Hallo ... ,

ein Medikament bieten wir nicht an, aber einen Potenzzaubergetränkt. Dieses kostet 30 Euro die Flasche mit 0,1 Liter Potenzaubergetränk.

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Dienstag, 24. Oktober 2006 14:23

... 

 

 

Ich habe im Portmonaie meiners partners -als ich mit seiner erlaubnis geld rausholen wollte -tabletten entdeckt mit der aufschrift c20 und habe gefragt für was die sind. Er meinte es seinen muskelaufbautabletten ??? was mir irgendwie erstunken vorkam. Also hab ich im internet recherchiert und was habe ich rausgefunden, dass diese cialis tabletten sind. Erektionstabletten.

 

Meine Frage soll ich mich dumm stellen und ihn nicht darauf ansprechen oder soll ich ihn drauf ansprechen weil wir nicht nur partner sind sondern auch eine freundschaft haben als grundlage unsrer Beziehung und ich mich belogen fühle. Was ich nicht verstehe ist, warum er nicht ehrlich mit mir darüber reden kann.????

 

Bitte gebt mir einen rat .

 

Mit freundlichen Grüßen

...

 

 

 

 

 

Hallo Frau,

Störungen in der Partnerschaft verdienen es angesprochen zu werden. Die Frage ist, was ist hier die Störung? Das Ihr Mann Sie angelogen hat oder dass er c20 Tabletten in seinem Portemonnaie hat?

 

Vermutlich schämt sich Ihr Mann für den Besitz dieser Tabletten, darum erzählt er Ihnen eine erfundene Geschichte.

Gruß ... 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Dienstag, 6. Dezember 2005 03:23

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Anfrage

 

Hallo Herr Thiel,

 

ich leide seit einigen Wochen an einer erheblichen Störung der taktilen Potenz: Ich reagiere kaum noch auf erotische Reize, die mich über die letzen 20 Jahre in äußerste Lust versetzt haben. Diese Störung setzte plötzlich ein, nach einer Kombination von (a) erheblichem Stress durch Arbeit und private Konflikte (b) den Genuss von (schlechten) Pornofilmen (insgesamt drei in drei Wochen) (c) Die Begegnung mit einem Mann, der Unsicherheiten meiner sexuellen Orientierung hervorgerufen hat, jetzt aber nicht mehr vorhanden sind und (d) eine permanente seit 15 Jahren anhaltende Dauerkrise bezüglich dem Wunsch nach einer Beziehung mit einer Frau und die Frustration, diese nicht erzwingen zu können und auch nicht eingehen zu können.

 

Meine Idee: Ich bin 42 Jahre alt und hatte trotz Stress solche Sexualstörungen noch niemals in dieser Art zuvor. Aber die Anhäufung ungünstiger Situationen gemäß (a)-(d) habe ich so aber auch noch nicht erlebt. Dennoch bin ich beunruhigt und habe mich gefagt, ob es (a) besser ist, die Dinge sich entwickeln zu lassen oder (b) etwas zu tun, um an die alte Lust wieder anzuknüpfen, indem ich mir weiterhin (gute) Pornofilme anschaue, um das Negativerlebnis mit den gleichen Mitteln wieder zu korrigieren. Wenn ich Ihre Ausführungen zur Potenz lese, bin ich jedoch gut beraten, mich jetzt in dieser Hinsicht nicht zu überfordern, um einer Chronifizierung vorzubeugen. Dennoch möchte ich gerne wissen, ob Sie aus meinen Schilderungen wissen können, ob das Problem dauerhaft oder nur vorübergehend ist. Mir kommt es so vor, als sei in meinem Gehirn auf irreversible Weise etwas abgestorben, was mich zuvor auf Reize hat lustvoll reagieren lassen.

Über einen Rat von Ihnen würde ich mich sehr freuen.

 

 

 

 

Hallo Herr ... ,

ich bin ja Berufsoptimist, von daher tendiere ich dazu zu behaupten, dass sich viele Dinge zum Guten wenden lassen. Allerdings bin ich kein Astrologe der behauptet, Voraussagen machen zu können.

Bekanntlich war Christoph Kolumbus nach heutigen Maßstäben vollkommen verrückt, er wollte auf dem Seeweg Richtung Westen Indien erreichen, was vor ihm noch nie jemand geschafft hat. Bekanntlich ist Kolumbus auch niemals in Indien angekommen, auch wenn er dies anfangs irrig meinte und die dortigen Einwohner daher "Indianer" nannte.

So ähnlich geht es mitunter auch in Therapie und Beratung zu, man will an ein bestimmtes Ziel und man kommt manchmal ganz woanders an.

 

Vielleicht haben Sie Interesse, sich auf ein solches Abenteuer einzulassen.

Abwarten können Sie natürlich auch, davon sind - und das meine ich ganz im Ernst - schon viele Probleme gelöst worden.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ... 

Gesendet: Sonntag, 25. September 2005 21:33

An: info@maennerberatung.de

Betreff: frage...

 

Hallo

ich bin etwas jünger (17) aber trotzdem habe ich eine frage an sie

ich bin mit meiner freundinn seit 3 monaten zusammen und wir hatten noch keinen sexuellen verkehr auser petting und so....

wen wir schon fast soweit sind das wir sex machen dann bekomme ich nie einen Hoch! aber wen wir knutschen und so dan bekomme ich sofort einen hoch!

ich habe sehr lust auf sex aber ich weiss net was das sein soll....

ist echt schlimm.... könnten sie mir helfen?

danke

 

 

 

 

 

Hallo junger Mann,

ich schlage Ihnen vor, dass Sie in den nächsten vier Wochen nur noch knutschen. Legen Sie jeden Gedanken daran, dass Sie genitalen Sex haben wollen, ab und überlassen Sie alles andere dem Lauf der Dinge und dem positiven Verlauf der Zeit. Bitte vergessen Sie aber nach Möglichkeit nicht zu verhüten, denn sonst könnte es sein, dass Sie unverhofft Vater werden und das wäre vielleicht noch nicht der passende Zeitpunkt.

 

 

Viel Spaß und wenig Verbissenheit

 

 

wünscht Ihnen

 

Peter Thiel

 

 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Montag, 26. September 2005 12:19

An: mb

Betreff: Re: AW: frage...

 

hallo

Ich verstehe sie nicht genau!

Wieso sollte ich nur knutschen die nächsten 4 wochen?

wenn ich sex mit ihr will???

das problem ist ja ich bekomme beim knutschen eine erektion und vor dem sex nicht.... !!

danke

 

 

 

 

 

Hallo ... ,

versuchen Sie möglichst nicht, meinen Vorschlag zu verstehen. Für die Wirksamkeit kann es sogar eher schädlich sein, wenn Sie es verstehen würden.

Probieren Sie es einfach mal aus. Vier Wochen nur Knutschen erlaubt. Sie können sich in vier Wochen wieder bei mir melden und dann sehen wir weiter.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Dienstag, 27. September 2005 17:36

An: mb

Betreff: Re: AW: AW: frage...

 

hallo

ja bitte sagen sie mir es einfach sonst geh ich noch kaputt...

ich muss es wissen !!! bitte sagen sie mir es

ist selbstbefriedigung erlaubt??? oder nur knutschen?

aber sie will ja auch sex ! wie soll ich es IHR den erklären?

bitte helfen sie mir

 

 

 

 

 

 

Hallo Gregor,

klar ist Selbstbefriedigung erlaubt. Es ist auch alles andere erlaubt, also auch Schmusen und Streicheln wie wie wollen, also Petting im weitesten Sinne. Das einzige was nicht erlaubt ist, ist genitaler Sex, also das Eindringen des Penis in die Vagina.

Sie können Ihrer Freundin das so erklären, dass ich als erfahrener Therapeut es Ihnen geraten habe. Sie wird es sicher akzeptieren können. Ist ja auch nur für vier Wochen.

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Mittwoch, 28. September 2005 20:33

An: mb

Betreff: Re: AW: AW: AW: frage...

 

hej ich versteh sie nicht

wir sind ja schon 3 monate zusammen und wir haben ausser streicheln, kuscheln, knuschten und petting NIX gemacht!

wieso soll ich dan noch 4 wochen warten???

was soll das? Immer wen wir knutschen und so habe ich die ganze zeit eine erektion und sie will auch sex das hat sie mir auch schon gesagt! aber wenns so weit ist dann krieg ich keinen hoch! das macht mich voll fertig!

ich kann langsam nicht mehr! Wir streiten uns jeden tag mehr ! nur kleinigkeiten! und wir brauchen mal sex um uns mehr zu lieben ! Verstehen sie das? wen man sex hat dann ist die beziehung wieder ganz anders.

ich glaub langsam es ist nur so wegen der erektion weil ich angst habe was falsch zu machen!

Bitte finden sie eine andere lösung als 4 wochen kein sex ! das geht nicht!

BITTE!!!

Danke im voraus

 

 

 

 

Hallo ... ,

Sie haben mich schon verstanden, Ich sagte vier Wochen bitte keinen genitalen Sex. Ausnahmsweise erlasse ich Ihnen zwei Wochen davon. Sie müssen also nur zwei Wochen durchhalten. Außer genitalen Sex ist alles erlaubt, sie dürfen sich also auch gegenseitig mit der Hand, dem Mund oder sonstwie befriedigen. Da ist das kleine Verbot was ich Ihnen auferlegt habe doch wahrlich zu verkraften.

Sie kriegen jetzt auch noch eine Zusatzaufgabe von mir. Bitte streiten Sie mit Ihrer Partnerin jeden Tag mehr als am Vortag. Streit ist manchmal die beste Medizin für guten Sex. Vielleicht streiten sie beide noch nicht genug, sonst hätten sie beide keine Problem den Geschlechtsakt zu vollziehen.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ... 

Gesendet: Sonntag, 25. September 2005 17:44

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Potenz und Blasenentleerung

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

vorausschicken möchte ich, daß ich als 67-Jähriger schon seit Jahren eine vergrößerte Prostata habe und deshalb von meinem Urologen Harzol bzw. Prostagutt forte verschrieben bekomme.

Aufgefallen ist mir, daß seit einer nachgewiesenen Borreliose meine Potenz merklich nachgelassen hat. Gibt es zwischen nachlassender Potenz und Borreliose einen Zusammenhang? Können Sie mir einen Rat geben, wie ich meine Potenz wieder zurückgewinnen kann? Mit meinem Urologen möchte ich über dieses Problem ungern sprechen.

Kann für mich Cialis oder Levitra gut sein? Wenn ja, woher bekomme ich diese Medikamente?

... 

 

Für eine kurze Antwort auf meine Fragen schon im voraus besten Dank.

Mit freundlichen Grüßen

... 

 

 

 

 

Hallo Herr ... ,

 

rein medizinische Fragen sollten Sie mit einem Arzt besprechen. Bei Potenzproblemen, ich weiß allerdings nicht welche Sie im konkreten meinen, kann eine Paarberatung oder eine Sexualtherapie sinnvoll sein. Mediziner sind da in der Regel sicher nicht die richtigen Ansprechpartner.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ... 

Gesendet: Donnerstag, 25. August 2005 17:09

An: info@maennerberatung.de

Betreff:

 

Hallo …

 

Ich habe ein Problem und zwar mein Penis wird nicht seit ca.2 Monaten nicht mehr hart und mit dem Sex klappt es auch nicht mehr.

Und seit über 1 Woche geht gar nichts mehr keine lust keine Erektion mehr.

Bin ich impotent?

 

Ich habe mir ein Termin beim Urologen geben lassen was wird er machen?

 

... 

 

 

 

 

 

Hallo ...,

 

wenn ich wüsste, was Sie unter "impotent" verstehen, könnte ich Ihnen vielleicht auf die Frage antworten, ob Sie impotent sind. Ich vermute aber mal, dass Sie nicht impotent sind - jedenfalls nicht nach meinem Verständnis.

Was der Urologe macht? Ich habe keine Ahnung. Der wird Sie wahrscheinlich was fragen und vielleicht auch ein wenig Ihren Körper untersuchen. Schaden kann es sicher nicht und falls es nichts nützt ist es auch nicht so schlimm, dann probieren Sie einfach einen anderen Weg aus.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 

 

 


 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Dienstag, 2. August 2005 23:28

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Frage zu Erektionsproblem

 

Hallo,

Ich wende mich an Sie mit folgendem Problem, das zur Zeit die Beziehung zwischen mir und meiner Frau sehr belastet.

Vielleicht zunaechst einige Informatioen zum Hintergrund. Ich bin ein 33 Jahre alter Mann und nunmehr seit fast 4 Jahren mit meiner Frau verheiratet (... ), die ein Jahr juenger ist. Beruflich bin ich immer durch sehr viel Reisetaetigkeit in meinem Beruf als Berater sehr viel unterwegs (seit nunmehr 4 Jahren) und seit 07/2004 fuer ein Jahre von meiner Firma ohne Ehefrau (die in Deutschland sich selbst in einem Angestelltenverhaeltnis sich befindet und viel arbeitet) in die ... versandt worden. Dies bedeutet, dass wir uns durch diese zeitlich begrenzter Versendung innerhalb der Firma nur sehr selten sehen koennen (alle 4 Monate). Ingesamt haben wir uns vielleicht 3 mal fuer jeweils 2 Wochen gesehen seit 07/2004.

Nun zum eigentlichen Problem, das sexueller Natur ist:

Seit Anfang des Jahres haben wir beide vor, in Hinblick auf unsere Familienplanung dieses Jahr beginned es zu versuchen, fuer Nachwuchs zu sorgen. Sie wuenscht sich dies schon seit laengerem, und ich fuehle mich jetzt auch seit einigen Monaten emotional bereit dazu. Demnach haben wir bei Ihren letzten Besuch im Maerz einige Male hier in den ... miteinander Sex gehabt (vermutlich aber nicht genau an den besagten Tagen., um schwanger zu werden). Dies hat zu diesem Zeitpunkt bei MIR auch ohne weiteres funktioniert. Das heisst die Anziehung war da und auch die gewohne Erektion, so wie ich es zuvor in der Beziehung auch gewohnt war.

Das Problem stellt sich mir aber seit 2 Wochen erst wiefolgt dar. Als ich sie vor 14 Tagen in Deutschland besuchte, wollten wir erneut (in entspannter Atmosphaere an der ... ) miteinader schlafen, nur leider blieb meine Erektion aus oder war lediglich relativ gering ausgepraegt, zumindest nicht in voller Groesse wie gewohnt. Jetzt sind meine Frau sowie ich verunsichert, woran dies liegend kann. Ich bin mir sicher, dass es keine koerperliche Beintraechtigung ist, sondern eher eine kopflastige Sache. Meine Frau war in jedem Falle „koerperlich bereit“ und irritiert, dass ich es nicht bin.

Ich will ganz offen sein. Durch die lange raeumliche Trennung, die sehr reduzierte Intimitaet zwischen mir uns ihr, ist es in den letzten 4 Jahren vorgekommen, dass ich 5 mal fremdgegangen bin – unter anderem auch 2 mal in den ... waehrend der lezten 8 Monate. Ich will mich gar nicht rechtfertigen.

Ich denke einfach nur, dass es wichtig ist, dass man diese Tatsache so einordnet, dass es eine lediglich sexuelle Geschichte jeweils war, also von Geilheit getragen. Betonen moechte ich aber, dass ich immer noch meine Frau liebe als Person und Partner und sie eine sehr attraktive und begehrenswerte Frau ist und auch noch in meinen Augen so wahrgenommen wird. Dennoch habe ich waehrend des Versuchs, mit ihr zu schlafen gemerkt, dass die sexuelle Spannung und „animalische Anziehung“ sich nicht im Genialbereich bemerkbar gemacht hat, es sich als so anfuehlt, als sei ich in bezug auf die sexuelle Anziehung doch sehr entwoehnt. Ich liebe immer noch den Geruch an ihr, ihre Weiblichkeit und wie sich ihre Haut anfuehlt, aber die sexuelle Spannung hat sich in den 12 Tagen, in den ich in Deutschland war, nicht aufgebaut oder nur reduziert bemerkbar gemacht. In der ersten Nacht zuletzt hatte ich schon den sexuellen Drang ihr gegenueber, nur ist es da nicht dazu gekommen, da ich aufgrund des Zeitunterscheides tief in der Nacht den Drang verspuerte, zu einer Zeit als sie sehr muede war. Diese Erfahrung waehrend dieser 12 Tage, war fuer uns beide sehr frustrieren, insbesondere, da wir ansonst relativ viel Koerperkontakt beieinander gesucht haben. Mein Problem besteht, deutlich gesprochen und ganz konkret, darin, dass ich das Gefuehl habe, dass ich die Erektion nicht aufbauen kann, aus welchen Gruenden auch immer. Ich habe das Gefuehl, dass ich mich hinsichtlich der sexuellen Anziehung etwas von meiner Frau entwoehnt habe, voellig ungewollt.

Was konkret kann man tun? Muss man sich erst nach langer Abstinenz wieder erst an einander gewoehnen? Kann man diese Entwoehnung wieder rueckgaengig machen oder passiert das ohnehin automatisch im Laufe der Zeit? Ich moechte klarstellen, dass das Fremdgehen jetzt nicht mein Gewissen belastet. Dies ist auch schon vor dem nun neuen Problem 2-3 mal (vor ... ) passiert und hatte keine Auswirkungen auf unser Liebesleben. Ich liebe meine Frau und wuensche mir auch ein Kind von ihr, und deshalb unter anderem auch die Beziehung aufrecht erhalten. Wir hatten vor meines Transfers zwar Probleme, also viel Streit und waren entnervt. Aber gerade jetzt haben wir uns liebvoll behandelt, und sie fehlt mir auch sehr hier und jetzt. Ich weiss, man muss an Beziehungen arbeiten, aber ich und sie sind mal von den jetzt aufgetretenen Erektionsproblemen abgesehen emotional miteinander gluecklich.

Woran kann das liegen? Ich hoffe instaendig, Sie koennen mir helfen!!!

Ich bitte um Antwort und vielen Dank schon jetzt.

 

 

 

 

 

 

Hallo ... ,

 

Gründe für eine ausbleibende oder schwache Erektion gibt es sicher Hundert oder Tausende. Welche Gründe da bei ihnen zutreffen weiß ich nicht.

 

Sie schreiben:

 

 

"Mein Problem besteht, deutlich gesprochen und ganz konkret, darin, dass ich das Gefuehl habe, dass ich die Erektion nicht aufbauen kann, aus welchen Gruenden auch immer."

 

Ihr Problem besteht möglicherweise weniger darin, keine Erektion zu haben, sondern darin, wie Sie schreiben: "darin, dass ich das Gefuehl habe, dass ich die Erektion nicht aufbauen kann".

Aufbauen kann man ein Haus, ein Zelt, eine Bühne für eine Freiluftkonzert oder auch ein Projekt, aber sicher keine Erektion, denn diese ist das Ergebnis eines relativ spontan und sich selbst regulierenden Prozesses. Man kann diesen Prozess untersützend begleiteten und damit unterstützen, so z.B. durch eine ansprechende Umgebung, dass kann auch mal die Umkleidekabine in einem Kaufhaus sein oder auch ein Ferienhäuschen in Schweden. Doch all diese fördernden äußeren Bedingungen werden keine Erektion aufbauen, wenn Körper, Seele und Geist des betreffenden Mannes zur Zeit ein anderes Bedürfnis haben. Bekanntlich lebt sich ja auch kein Urlauber zum Sonnen an den Strand, wenn er merkt, dass ein Gewitter im Anziehen ist.

 

 

"Was konkret kann man tun?", fragen Sie.

 

Nun, vielleicht erst mal Gelassenheit an den Tag gehen, man könnte auch sagen, auf Gott vertrauen . Meist stellt sich eine Veränderung dann schon von allein ein. Und wenn nicht, vielleicht mal eine Paarberatung bei einem guten Paartherapeuten aufsuchen und sich da mit dem Thema auseinandersetzen.

 

Beste Grüße

 

 

 

Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Sonntag, 17. Juli 2005 02:05

An: info@maennerberatung.de

Betreff: HILFE

 

Hallo,

mein name ist ... ich bin 23, und mit meinem mann c.a 14 monate verheiratet, wir haben einen sohn mit 11 monaten und sind seit 3 jahren schon zusammen. Wir lieben uns immer noch wie am selben Tag und haben bislang keine Sex Probleme gehabt die nicht andere auch haben.

Aber seit c.a 2 - 3 Wochen hat mein Mann keine Lust mehr auf Sex, er sagt es liegt nicht an mir, ich zieh ihn immer noch sexuell an, aber er hat einfach keine lust. Das eigenartige daran ist wenn ich IHN in die Hand nehme wird ER nicht Hart, es tut sich einfach gar nichts, ich kann vor meinem Mann (22) splitterfaser nackt rum laufen ihn an sexen und baggern verführen wollen, aber es tut sich einfach nix. Ist das NORMAL ?

Ich bin verzweifelt ist er nun Impotent?

Er fühlt sich die ganze zeit schlapp, schwitzt und ist müde.

Ist er Krank?

Bitte Bitte Helfen sie mir ich weiß nicht mehr weiter!

 

 

 

 

 

 

 

Hallo ...,

 

es ist völlig normal, wenn ein Mann mal einige Zeit keine Lust auf Sex hat. Das kann die verschiedensten Gründe haben: Überarbeitung, Unstimmigkeiten in der Partnerschaft, Ärgernisse im Beruf oder Studium, und was sonst noch so Bedeutung haben kann.

Dennoch kann es sicher nicht schaden, wenn sich Ihr Mann mal beim Allgemeinmediziner auf seinen allgemeinen Gesundheitszustand untersuchen lässt, es kann ja auch einmal sein, dass es organische Gründe für seinen anscheinend aktuell erschöpften Zustand gibt.

 

Ansonsten hilft es vielleicht schon, wenn Sie beide einfach mal für vier Wochen eine offizielle Sexpause einlegen, möglicherweise hilft das schon weiter.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 


 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Mittwoch, 13. Oktober 2004 

An: webmaster@maennerberatung.de

Betreff: Beratungsbedarf

 

Sehr geehrter Herr Thiel,

"Wir sind auch für Sie da, wenn Sie sich als Frau zu Männerfragen informieren möchten." - so heisst es in Ihrem Internet Auftritt, so dass ich mich vertrauensvoll an Sie wenden möchte.

Mein Freund und ich sind erst seit ... zusammen. Wir sind beide Anfang/Mitte ... . Er hat einen wahnsinnig stressigen Job, ... 

Nun ja, es macht ihm Spaß, obwohl er sehr unter den Arbeitszeiten und dem Druck leidet.

Seinen Angaben zufolge war es ihm bereits bevor ich ihn kennengelernt habe, ja bereits 1 Jahr bevor er anfing zu arbeiten, weder möglich, einen Orgasmus zu bekommen oder zu ejakulieren, wenn er mit einer Frau schlief; bei der Masturbation hingegen klappt alles großartig. Grundsätzlich hatte er wohl eher seltener Geschlechtsverkehr. Nachdem wir eine Zeitlang zusammen waren, "klappte" es ab und an bei ihm, wenn es auch eine gewisse Ausdauer erforderte. Momentan ist der Arbeitsdruck aber so groß, da geht "mit mir" gar nix mehr, hinzu kommt, dass er am Wochenende sehr müde ist und wir auch gerne weggehen, Freunde treffen, so dass wir auch dadurch oft ziemlich platt sind.

Leider bin ich wohl etwas verklemmt und oft auch etwas angespannt von meiner Arbeit, dass ich in der Regel nicht die lüsternde großartige Liebhaberin bin, die ihren Geliebten mit den diversesten Spielarten verwöhnt und zu ungeahnten Höhepunkten bringen kann.

In der Regel bin ich eher verunsichert und abwartend und je weniger wir körperlich miteinander zu tun haben, desto verkrampfter werde ich, so dass ich mich nunmehr auch nicht mehr richtig gehen lassen kann. Das erste halbe Jahr hat mir die Situation wenig ausgemacht, mittlerweile führe ich sein relatives Desinteresse - typisch Frau - auf mich und meine Attraktivität zurück, auch wenn er mir immer wieder beteuert, dass das alles nix mit mir zu tun habe.

Ich weiss, dass wir lernen müssen "lockerer und offener" miteinander umzugehen. Wenn ich aber nach seinen Bedürfnissen frage, sagt er, er könne mir die nicht mitteilen, für ihn fühlt sich alles relativ gleich an, unabhängig von Stellung, ob oral oder manuell und "rubbeln" würde ihm eh nicht so gut gefallen. Er selbst sagt, dass sein geringeres Interesse mit dem Fakt zu tun hat, dass er nicht kommen kann. Er weiss aber nicht, warum das so ist.

Dafür wäre wohl eine Therapie notwendig und dazu habe er keine Zeit. Mittlerweile ist die ganze Angelegenheit aber für mich sehr belastend geworden (ich glaube für ihn nur, weil ich mich zurückziehe), denn ich habe gerne Sex, hatte zuvor immer ein erfüllste Sexualleben und kann mir nicht so richtig vorstellen, auf Dauer so "auf dem Trockenen zu sitzen", obwohl ich ihn wirklich schrecklichst liebe...

Kurzum, ich würde gerne mehr über das "nicht kommen" erfahren, gibt es zum Beispiel Bücher oder andere Mittel und Wege, mit denen man der Ursache auf den Grund kommen kann? Ist Beratung die einzige Möglichkeit, dagegen anzugehen? Gibt es die Möglichkeit, sich am Wochenende beraten zu lassen (in der Woche kann mein Freund ja nicht). Im Internet gibt es leider keinerlei hilfreichen Tips, ausser "es wird schon klappen, wenn Du den Mann verrückt machst und ihn dann von hinten in Dich eintreten lässt, da es für ihn das geilste Gefühl ist" - das hilft nicht so recht weiter.

Ich glaube, dass diese Orgsamus/Ejakulations-Probleme bei Männern auch gar nicht so selten vorkommen, oder?!

Vielleicht könnten Sie ja ein wenig von ihrem Erfahrungswissen preisgeben, woran es bei den anderen lag, bzw. was anderen geholfen hat.

Abschließend danke ich Ihnen sehr, dass Sie meine Geschichte so geduldig lesen und freue mich auf ein paar Ratschläge!

Beste Grüße

...

 

 

 

 

Hallo Frau ... ,

 

"Ich weiss, dass wir lernen müssen "lockerer und offener" miteinander umzugehen."

Müssen geht schon gar nicht, meine ich. Man kann zur Arbeit müssen oder seine Lohnsteuererklärung fertig machen und das klappt dann häufig auch irgendwie. In der Sexualität scheint mir das allerdings völlig aussichtslos zu sein.

 

 

Bücher und so was gibt es sicherlich, so wie es auch Bücher darüber gibt, wie man Auto fährt. Ich habe aber noch nie davon gehört, dass jemand mit einem Buch Auto fahren gelernt hat, das geht nur, indem mann oder frau sich an das Lenkrad setzt und die ersten Male mehrmals fast gegen den Baum fährt. Manche fallen dann durch die Fahrprüfung und beim dritten Mal durchfallen, geben sie es auf, manche für immer.

Vielleicht geht es ihrem Freund so ähnlich und er ist ganz resigniert. Er will offenbar auch nicht viel tun, um das zu ändern und so befürchte ich, dass es bei der Situation erst einmal bleibt.

 

 

Zur Beratung können Sie gerne kommen. Im Bedarfsfall geht das auch mal am Wochenende.

...

 

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 


 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Samstag, 16. Oktober 2004 

An: maennerberatung.de

Betreff: Re: AW: Beratungsbedarf

 

Hui,

na ja, es wurde ja schon angekündigt, dass eine Antwort kurz werden wird, aber ganz so unbefriedigend habe ich sie mir nicht vorgestellt...

Da Sie Beratungsstunden anbieten - was erwartet denn einen dort? Soll ich dahin kommen oder mein Freund?

..

 

 

 

 

Hallo Frau ...,

so ist das manchmal mit den Erwartungen - sie können, warum auch immer, enttäuscht werden.

Aber es ist schön, dass sie so ehrlich sind.

In der Beratung, die ich anbiete, geht es weniger um Rat-Schläge, hoffentlich auch nicht um Rück-Schläge, sondern um die Möglichkeit, sich auf einen Erfahrungsprozess einzulassen, der - im besten Fall - dorthin führt, wo man ursprünglich hin wollte. Manchmal kann es einen allerdings auch so wie Kolumbus ergehen. Der wollte auf dem Seeweg nach Indien und landete schließlich in Amerika, wo er glaubte, die Menschen dort wären Indianer. Später wurde Kolumbus berühmt, obwohl er eigentlich gar nicht das fand, was er suchte.

 

Einen gemeinsamen Termin von Ihnen und Ihrem Freund fände ich besser, denn es geht ja um ihre beiderseitige Beziehung.

 

Beste Grüße

 

 

 

Peter Thiel

 

 

 


 

Literatur:

 

Reich, Wilhelm : "Die Entdeckung des Orgons. Die Funktion des Orgasmus", 1942, 2000, 7. Auflage Verlag Kiepenheuer & Witsch

Willi, Jürg: "Die Zweierbeziehung", Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1975

Willi, Jürg: "Therapie der Zweierbeziehung"; Rowohlt 1978, 1991

 

 

 

 


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