Sadomasochismus

 

 

 

 

 

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Peter Thiel - Systemischer Berater und Therapeut (DGSF

12.11.2011

 

 

 

 

 

Schlüsselwörter:

Aggression, Angst, Autoaggression, Begegnung, Beherrschung, Demütigung, Domina, Dominanz, Erniedrigung, Faustficken,  Fistfucking, Gewalt, Introjekt, männlicher Masochismus, Masochismus, Sadismus, Mixoskopie, primärer Masochismus (Wilhelm Reich), Projektion, Retroreflexion, Sadismus, Sadomasochismus, Schmerz, Selbstaufgabe, Subdominanz, Unterwerfung, weiblicher Masochismus, weiblicher Sadismus

 

 

 

 

Den Begriff des Sadomasochismus kann man in einer weiten Definition als eine Beziehung  zwischen mindestens zwei Menschen auffassen, die vom Wechselspiel von Sadismus und Masochismus, von Dienen und Herrschen, Schmerz empfangen und Schmerz austeilen, verletzen wollen und verletzt werden wollen, geprägt ist. Die jeweiligen Rollen zwischen "Täter/in" und "Opfer" können dabei relativ klar verteilt sein oder auch wechseln. 

Masochismus oder Sadismus ist ein Beziehungswunsch oder Beziehungsangebot oder auch eine real gelebte Interaktion zwischen zwei Menschen. Stellt sich dem Masochisten niemand als Sadist zur Verfügung, kann der Masochist sein Bedürfnis nicht befriedigen. Stellt sich dem Sadisten niemand als Masochist zur Verfügung, kann der Sadist sein Bedürfnis nicht befriedigen. Andererseits gibt es auch unfreiwillige oder gewaltsame Einbeziehungen in die masochistischen oder sadistischen Beziehungswünsche eines Menschen, so etwa bei Aufsehern in Gefängnissen, die die Gefangenen gegen deren Willen sadistisch behandeln oder eine masochistische Frau, die es durch geschickte Manipulation und Aktivierung von Schuldgefühlen versteht, ihren unreflektierten Partner in eine sadistische Rolle zu drängen. 

 

Im engeren Sinne versteht man unter Sadomasochismus eine Form der Ausübung von Sexualität, bei der die oben genannten bipolar angelegten Themen mit Sexualität bzw. bestimmten Sexualpraktiken verbunden werden. 

Der Begriff des Masochismus wurde von dem deutschen Psychiater Krafft-Ebbing (1840-1902) eingeführt, der sich dabei auf den österreichischen Schriftsteller Sacher-Masoch (1836-1895) bezog.

Doch schon lange bevor masochistisches Verhalten beschrieben wurde, wurde Masochismus real praktiziert. Einer der ersten allgemein bekannt gewordenen Masochisten ist der historisch überlieferte Jesus Christus von Nazareth. Ein Mann, der nach Aussagen in der Bibel keinen biologischen Vater gehabt haben soll, was natürlich eine reine Legende ist. Allerdings hatte auch Jesus Christus in seinem Leben Phasen gesunder Aggression, so etwa als er die Händler und Käufer,  aus dem Tempel vertrieb und die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenverkäufer umstieß (Matthäus 20.21, 12). 

Abgesehen von solchen vitalen Momenten im Leben von Jesus, bricht sich bei ihm die Aggression immer durch die Hintertür Bahn, so etwa wenn er das kommende Weltgericht verkündet, bei dem alle, die nicht an ihm glauben, der ewigen Verdammnis anheimfallen.

Sadismus und Masochismus sind zwei Pole eines zusammengehörenden Gegensatzpaares und begegnen daher einander im Sadomasochismus. Im Sadisten begegnet der Masochist seiner kaum gelebten sadistischen Seite, im Masochisten begegnet der Sadist seiner kaum gelebten masochistischen Seite. So kann es nicht wundern, wenn die Geschichte des Christentums eine Geschichte des Sadomasochismus ist, in der sich unsägliche Leidensbereitschaft (etwa der christlichen Ketzer wie Jan Hus) mit unerbittlicher Verfolgung abweichenden Verhaltens (so etwa in der Inquisition) begegnen.

 

 

 

 

Kollusion 

Jürg Willi bezeichnet Begegnungen zwischen zwei Menschen, die sich einander ergänzen, mit dem Begriff "Kollusion". Eine solche Kollusion lag offenbar im Fall des "Kannibalen von Neukölln" vor. Die Kollusion lief aber für das masochistische Opfer, einem Musiklehrer an einer Berliner Waldorfschule, aus dem Ruder. Er, der in der Woche anthroposophisch gestimmte Kinder den Chorgesang beibrachte, wurde von seinen sadistischen Partner ermordet.

 

Eine Schlachtbank in der Wohnung

Ein Maler steht vor Gericht - er hat gemordet und wollte sein Opfer essen

Es sei nicht zu unterschätzen, sagt der psychiatrische Gutachter Alexander Böhle, "welche Gewalt diese Fantasien über einen Menschen haben". Sie hätten immer bedrängender das Leben von Ralf M. gestaltet. Ralf M. ist 41 Jahre alt und sitzt seit Anfang Mai auf der Anklagebank. Er hat einen Menschen getötet, weil er ihn essen wollte. M. wurde deshalb der "Kannibale von Neukölln" genannt.

Am 4. Oktober 2004 tötete M. in seiner Wohnung einen 33-jährigen Musiklehrer. Er hatte ihn übers Internet kennen gelernt. Beide hatten sich zu Sexspielen verabredet, als M. unvermittelt mit einem Schraubenzieher auf den Gast einstach. Das Werkzeug lag seit zwei Monaten griffbereit unter seinem Bett. Gestern wurde Böhle gehört. Er sprach von einer kannibalistischen Perversion, unter der M. leidet, von "einer schweren anderen seelischen Abartigkeit" und davon, dass M. in seiner "Steuerungsfähigkeit erheblich beeinträchtigt" war. M. sei deshalb nur vermindert schuldfähig.

Vor rund 15 Jahren bemerkte Ralf M., der Introvertierte, der Unsichere, der Eigenbrötler, zum ersten Mal diese Fantasien. Er stellte sich abgetrennte Arme und Beine vor und kam nur so zu einem Orgasmus. Damals lebte er noch in Norddeutschland. Er wuchs in ländlicher Gegend auf, in einer "sozial integrierten Familie", wie Böhle sagt.

M.s Großeltern waren Landwirte, sein Vater Kraftfahrer, die Mutter verdiente durch Heimarbeit dazu. Von seinen Eltern habe er kaum gesprochen, sagt Böhle, dafür umso mehr von seinem ein Jahr älteren Bruder. Der, so erzählte Ralf M. dem Gutachter, soll oft mit ihm "Schweine schlachten" gespielt und dabei quälend und sadistisch mit dem Jüngeren umgegangen sein. "Immer, wenn er von seinem Bruder sprach", sagt der Gutachter, "ergriff ihn eine erhebliche Unruhe".

Aussagen des Gutachters

Als die ersten Fantasien kamen, war Ralf M. um die 25 Jahre alt, hatte eine Malerlehre hinter sich, einen Job und Beziehungen zu Männern. Mit der Zeit wurden die Fantasien heftiger. 2001, M. war nach Berlin gezogen, träumte er davon, einen Menschen zu schlachten. Dann geschah der Mord im hessischen Rotenburg, wo Armin Meiwes einen Berliner Ingenieur mit dessen Einverständnis tötete und zu großen Teilen aß - M. fühlte sich mit seinen Fantasien nicht mehr allein. Er habe sich intensiv mit dem Fall von Rotenburg beschäftigt, so der Gutachter. "Er geriet immer tiefer in seine Perversion hinein und zog sich aus dem sozialen Leben zurück."

Ralf M. trennte sich von seinem Freund, ging kaum noch aus dem Haus, bekam keine Arbeit mehr. Dafür saß er stundenlang am Computer und chattete mit Homosexuellen, die ähnliche Fantasien hatten wie er. Aus einem Klapptisch baute er sich in seiner Wohnung eine Art Schlachtbank, über das Internet suchte er Opfer zum "Realschlachten". Er habe im Internet viel über den Kannibalismus diskutiert, sagt Böhle. Es habe sich aber niemand gefunden, der sich schlachten lassen wollte. Für Fesselspiele fand M. immer Partner. Mit Fabrikarbeitern ebenso wie mit Doktoren hatte er sich zum Sex verabredet. Sie hatten Glück, dass ihnen nichts passierte.

Der Musiklehrer aber hatte das Glück nicht. Der 33-Jährige wollte nicht sterben, hatte aber keine Chance. Er war ans Bett gefesselt, seine Augen verbunden, als Ralf M. mit dem Schraubenzieher mehrmals zustach. Danach kochte er sich Kaffee, rauchte Zigaretten und begann zirka sechs Stunden später, sein Opfer regelrecht auszuweiden. Er nahm Organe heraus, schnitt den Penis ab und legte ihn eine Tüte mit Salz, um ihn später zu essen. Er tat es dann doch nicht. "Er empfand schnell Ekel", sagt Böhle. Weil Fantasien und Realität nicht übereingestimmt hätten. Am nächsten Tag meldete sich Ralf M. bei der Polizei und legte ein Geständnis ab. Ein Urteil wird heute erwartet. Fachleute rechnen damit, dass M. in die Psychiatrie eingewiesen wird.

 

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/0510/lokales/0013/index.html?keywords=Penis%20angen%E4ht;ok=OK%21;match=strict;author=;ressort=;von=;bis=;mark=penis%20angen%E4ht

Berliner Zeitung, 10.05.2005, Ressort: Lokales, Autor: Sabine Deckwerth, Seite: 17

 

 

 

 

 

Während im Fall des "Kannibalen von Neukölln", das Opfer keinen Tötungswunsch hatte, sich mit seinem masochistischen Bedürfnis also noch nicht am Ende der masochistischen Skala bewegte, lag im Fall des "Kannibalen von Rotenburg" offensichtlich ein masochistisches Bedürfnis des Opfers vor, dass den eigenen Tod als letzte Befriedigung phantasierte und bei dem das Abschneiden des Penis auf eine sexuell gefärbte masochistische Komponente verwies.

 

„Kannibale von Rotenburg”

Armin Meiwes für achteinhalb Jahre in Haft

Von Claus Peter Müller

 

30. Januar 2004 Die 6. Große Strafkammer am Kasseler Landgericht hat Armin Meiwes, den "Kannibalen von Rotenburg", wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren und sechs Monaten verurteilt. Der Vorsitzende Richter Volker Mütze schloß Tötung auf Verlangen oder Mord in seiner eineinhalbstündigen Begründung aus. Der Maßregelvollzug wäre für Meiwes richtig, doch er komme nicht in Frage, weil die Voraussetzungen fehlten. Meiwes und sein Opfer seien zwar sexuell abartig veranlagt, aber voll steuerungsfähig gewesen. Staatsanwalt Marcus Köhler, der auf Mord aus niederen Motiven plädiert und eine lebenslange Freiheitsstrafe (15 Jahre) gefordert hatte, kündigte Revision an. Der Angeklagte und sein Anwalt, Harald Ermel, wirkten nach der Urteilsverkündung sichtlich erleichtert. Ermel hatte auf Tötung auf Verlangen plädiert und eine "angemessene Strafe" gefordert. Er sprach von einem "Punktsieg für uns". Die Verteidigung habe in einem fairen Verfahren ihr Ziel überwiegend erreicht. Meiwes müsse nicht in den Maßregelvollzug. Er sei ein Mustergefangener. Die Sexualstruktur seines Mandanten sei nicht therapierbar. Er, Ermel, wolle die Hand nicht dafür ins Feuer legen, daß Meiwes nicht rückfällig wird.

 

Mütze sprach von der Tat zweier psychisch Kranker, die sich mit Hilfe des Internets gefunden haben. Mütze sagte: "Wir haben mit dem Verfahren die Tür geöffnet in eine Welt, die man geneigt ist, gleich wieder zuzumachen." Die Tat sei durch einen Zufall offenbart worden. Mütze gab zu bedenken, wie viele Menschen auf dem Gebiet abartiger sexueller Phantasien der Hilfe bedürften. Kannibalismus im Internet sei weit verbreitet. Der Richter sprach von der "Subkultur der Angleichung an andere, die die Bewertung bestimmen", in den einschlägigen Internet-Foren. Die Nutzer seien nicht am anderen interessiert, sondern wollten nur ihre Phantasien umsetzen. "Wenn man bedenkt, wie umfangreich die Foren sind und daß sich nur einer meldet, ist das erschreckend", sagte Mütze angesichts eines Internetnutzers aus Österreich, dem die Internet-Anzeige, mit der Meiwes nach einem Schlachtopfer gesucht hatte, als verdächtig aufgefallen war. Der Österreicher hatte daraufhin die Polizei verständigt und den Anstoß zur Aufdeckung der Tat gegeben.

Kennenlernen im Internet-Forum

Der Computerfachmann Meiwes und sein Partner Bernd Jürgen B., ein Ingenieur aus Berlin in leitender Stellung bei einem großen Konzern, hatten sich im Januar 2001 in einem Kannibalen-Forum im Internet kennengelernt. Sie verabredeten nach den Worten des Vorsitzenden Richters einen Pakt von "Leistung und Gegenleistung". Beide Männer zeigten sexuelle Abartigkeit. B. habe sich nichts sehnlicher gewünscht als die Amputation seines Geschlechtsteils. Das sei für ihn "der Kick" gewesen. Meiwes habe sich dagegen nichts sehnlicher gewünscht, als sich einen Menschen einzuverleiben. Mütze sagte, Meiwes habe B. den Penis abschneiden müssen, obwohl er es nicht wollte. Sodann habe er über B.s Körper verfügen dürfen.

Die beiden verabredeten einen Termin und das gemeinsame Vorgehen. Sie trafen sich am 9. März 2001 am Kasseler ICE-Bahnhof Wilhelmshöhe, fuhren in Meiwes' Anwesen in Wüstefeld bei Rotenburg. B. war ohne Rückfahrkarte gekommen, hatte fachmännisch alle Spuren in seinem Computer vernichtet, die auf sein Verbleiben hätten hinweisen können. Die Männer tauschten Zärtlichkeiten aus. Meiwes sollte B. beißen, doch offenbar war dies zu schmerzhaft. B. traute Meiwes nicht zu, daß er ihm seinen Penis abtrennen würde. Beide fuhren zurück nach Kassel. B. kaufte eine Rückfahrkarte nach Berlin. Meiwes wirkte auf ihn ein, doch zu bleiben. Sie kehrten zurück nach Wüstefeld. B. nahm Schmerztabletten, weiteren Hustensaft und später noch Schnaps ein, um sich zu beruhigen. Gegen 18.30 Uhr versuchte Meiwes, das Glied seines Partners abzuschneiden, doch das Messer war zu stumpf. Mit einem anderen Messer gelang der Schnitt. Meiwes teilte den Penis längs und bereitete ihn in der Küche zu. Meiwes versorgte B.s Wunde. Dieser aber manipulierte immer wieder daran. B. nahm ein Bad, legte sich ins Bett. Gegen vier Uhr am Morgen des 10. März brach B. erschöpft zusammen.

„Ich erlöse Dich von Deinen Qualen”

Meiwes legte B., der nach Auffassung des Gerichts noch erkennbar lebte, auf einen Tisch und tötete ihn durch einen Stich in den Hals und das anschließende Durchtrennen der Kehle bis zur Wirbelsäule. Bevor Meiwes zustach, fühlte er B. den Puls und sagte: "Dein Puls rast ja." Dann sagte er: "Ich erlöse dich von deinen Qualen." Anschließend nahm er B. aus, zerlegte ihn, fror das Fleisch ein und verspeiste es nach und nach. Der Internetnutzer aus Österreich wurde auf Meiwes aufmerksam, als er nach der Tötung B.s weiter nach Schlachtopfern im Internet suchte, und verständigte im Sommer 2002 die Polizei, die im Dezember 2002 Meiwes' Haus durchsuchte. Daraufhin stellte sich Meiwes, der nahezu den gesamten Tathergang auf Video dokumentiert hatte.

Mütze sprach von einem komplexen Fall. Das Gericht bewege sich im Grenzbereich des Strafrechts. Es fehle ihm an Erfahrungswerten. Das Verhalten von Täter und Opfer sei irrational. Es handele sich nicht um eine "reine Tötung", sondern um Kannibalismus, also um ein in unserer Gesellschaft geächtetes Verhalten. Zweifelsfrei habe Meiwes einen Menschen bewußt töten wollen, aber ohne ein Mörder zu sein. Es herrsche kein Zweifel: Meiwes habe gewußt, daß B. noch lebte, als er zustach. Er habe zwar eine Person getötet, die mit dem Leben abgeschlossen hatte. Die alleinige Tatherrschaft habe aber bei Meiwes gelegen.

Tötung auf Verlangen kam nicht in Betracht

Er sei nicht Gehilfe gewesen. Die Tötung auf Verlangen komme als Tatbestand nicht in Betracht, denn sie setze das ausdrückliche Tatverlangen B.s voraus. B. habe sich Meiwes aber lediglich zur Verfügung gestellt. Sein Ziel sei es gewesen, den "Kick" der Penisamputation zu erfahren. Um das zu erreichen, habe er sich zur Verfügung gestellt. Meiwes habe sich nicht in B. hineinversetzt. Für Meiwes sei nur das Einverständnis des B. in seine Tat erforderlich gewesen. Das offenbarten auch die Chats, die Meiwes auf der Suche nach Opfern geführt habe. Er schrieb vom "Ranmachen" an andere und dem ständigen "Nachbohren" bei möglichen Opfern. Der Angeklagte habe stets versucht, andere in depressiver Stimmung zur Schlachtung zu überreden. Für Meiwes sei es allein leitend gewesen, jemanden zu schlachten und zu essen. Der zwingende Zusammenhang zwischen Tötungsverlangen und Tat sei nicht gegeben.

Auch der Tatbestand des Mordes sei nicht erfüllt. Mordlust sei nicht festzustellen. Ebenso schieden der Mord zur Befriedigung des Geschlechtstriebes sowie ein Mord zur Befriedigung der Geschlechtslust an der Leiche aus. Meiwes' Ziel sei ausschließlich das Schlachten, Zerlegen und Verspeisen der Leiche gewesen. Um dieses Ziel zu erreichen, sei die Tötung "nur ein notwendiges Durchgangsstadium gewesen". Den Mord zur Befriedigung des Geschlechtstriebs anzunehmen, weil Meiwes das Töten, Schlachten und Zerlegen gefilmt habe, um sich beim Anschauen der Videos selbst zu befriedigen, sei "in zu vielen Zwischenschritten" argumentiert. Es sei entscheidend, daß der Tötungsakt von sexuellen Motiven geleitet sei. Es stehe aber nicht hinreichend fest, daß Meiwes die Tötung begangen habe, um einen Film zur sexuellen Befriedigung zu drehen.

Keine Störung der Totenruhe

Die Störung der Totenruhe in Form des beschimpfenden Unfugs als Grund der Tötung, auf welche der Staatsanwalt plädiert hatte, schloß das Gericht aus. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs muß sich ein Täter des beschimpfenden Charakters seiner Handlung bewußt sein. "Ein Verächtlichmachen sehen wir nicht", sagte Mütze. Beide Teile der Tat, das Abtrennen des Penis und die Schlachtung des B., die "Handlung und der Umgang mit der Leiche", seien verabredet gewesen. Die Details von Leistung und Gegenleistung seien vorher besprochen worden. Motive und Hintergründe interessierten den jeweils anderen nicht. Es sei die Tat zweier psychisch kranker Menschen.

Der Angeklagte sei voll schuldfähig. Seine schwere seelische Abartigkeit sei erwiesen, aber seine Steuerungsfähigkeit sei nicht eingeschränkt. Meiwes habe am Nachmittag des 9. März 2001, als B. zum Zug zurückwollte, trotz seiner "Enttäuschung" darüber durchaus "vom Schlachten abgesehen". Auch im "Nachtatverhalten" habe Meiwes gezielt, planvoll und gesteuert gehandelt. Schon beim Zerteilen des B. habe Meiwes die nächste Tat geplant: Der nächste müsse jünger und nicht so fett sein. Die Minderung der Schuldfähigkeit setze zwei Bedingungen voraus. Zum einen müsse die biologische Voraussetzung gegeben sein, Meiwes sei eine schizoide Persönlichkeit. Zum anderen müsse sich dieser Defekt auf die Tat ausgewirkt haben. Das sei bei Meiwes nicht der Fall.

„Sicher nicht minder schwerer Fall”

Für das Gericht bleibe nur die Verurteilung wegen Totschlags mit einem Strafrahmen von fünf bis fünfzehn Jahren in einem "sicher nicht minder schweren Fall". Dem Angeklagten sei aber zugute zu halten, daß er mit seinem Geständnis "schneller war als die Polizei". Er habe sich gestellt, obwohl er hätte fliehen können. Meiwes habe Beweismittel beschafft, insbesondere die Videofilme von der Tat. Er habe mit den Ermittlungsbehörden auch in anderen Fällen zusammengearbeitet. Zudem habe Meiwes mit dem Einverständnis des Opfers gehandelt. Die zur Verfügung stehenden Mittel des Strafrechts könnten daher "nicht im oberen Bereich liegen".

Text: Franfurter Allgemeine Zeitung

Bildmaterial: REUTERS

30.01.2004

http://www.faz.net/s/Rub77CAECAE94D7431F9EACD163751D4CFD/Doc~EF2EE29E56A24417D85727BEBF723D532~ATpl~Ecommon~Sspezial.html

 

 

 

 

Je nach entwicklungsbedingt entstandenen Charakter eines Menschen schlägt das Pendel mehr in Richtung Sadismus oder in Richtung Masochismus aus, wobei die entgegengesetzte Prägung nicht verschwindet, sondern nur in den Hintergrund tritt. Selbst die größten NS-Schergen in den Konzentrationslagern waren nicht nur Sadisten, sondern auch Masochisten, die sich willig den Befehlen ihrer Dienstvorgesetzten unterwarfen. Da Adolf Hitler keinen Dienstvorgesetzten hatte, musste er sich, um seine masochistischen Neigungen zu befriedigen, die "Vorhersehung" oder "das Volk" als seine Befehlshaber imaginieren, denen er sich unterwerfen konnte. Dies betrifft auch auf sadistische Frauen wie Ilse Koch zu, die im KZ Buchenwald aus den Köpfen ermordeter Häftlinge Schrumpfköpfe und aus der Haut ermordeter Häftlinge Lampenschirme anfertigen ließ). 

 

Über den KZ-Schergen Otto Moll, der ein ausgeprägter Sadist gewesen sein muss, wird berichtet:

"In seiner neuen Funktion eskortierte Moll mehrere Häftlinge nach Birkenau zur Rampe, wo sie unter seiner Anleitung 600 Steppdecken für das Lager organisierten. Einer von ihnen, Joseph Herrmann, berichtete: `Der Diebstahl gelang und Moll freute sich sehr darüber. Er war geradezu in einer übermütigen Stimmung. Beim Weggehen erblickte er ein zwei- oder dreijähriges Mädchen und meinte zu uns, dieses Kind wird jetzt vergast, wir wollen ihm dieses Schicksal ersparen. Er hob das Kind an den Haaren hoch, verabreichte ihm einen Genickschuss und warf es einer Frau vor die Füsse.` Zu diesem Zeitpunkt hatte Moll bereits eine kleine Tochter, sie hieß Gerlinde und war am 15. Dezember 1942 geboren.

...

Er pflegte durch die Menge der sich auskleidenden Todeskandidaten zu gehen und sich einige junge, nackte Frauen auszusuchen. Diese trieb er zu den Verbrennungsgruben, weidete sich an ihren Ängsten und erschoss sie dann von hinten, sodass sie in die Grube fielen. Müller wurde einmal Zeuge, wie einige dieser Frauen davonliefen, worauf Moll seinen Hund auf sie hetzte, der sie in die nackten Beine biss. Seine Helfer trieben sie dann an die Grube zurück. `Moll fühlte sich jetzt in seinem Element. Erregt und lüstern rief er den wehrlosen Frauen zu: `Schaut es euch genau an, schaut euch alles gut an! Gleich werdet ihr genau so brennen wie die da unten` Dann erschoss er eine nach der anderen mit seinem schallgedämpften Karabiner, sodass sie vornüber in das Inferno der Grube fielen"

 

aus:  Schmid, Hans: "Otto Moll - `der Henker von Auschwitz"", In:" Zeitschrift für Geschichtswissenschaft", 2/2006, S. 131/32

 

 

 

Sadomasochistische Neigungen hat jeder Mensch, der eine / die eine mehr, der andere / die andere weniger. Während bei den Hooligans stärker die sadistische Neigung zum Vorschein kommt, finden man bei den Anthroposophen eine stärkere masochistische Neigung vor, die sich z.B. bei gemeinsamen Basteln der Elternschaft für die waldorftypischen Weihnachtsbasaren manifestiert, während die eigene sadistische Seite auf Grund der spezifischen Weltanschauung der Anthroposophen weitestgehend geleugnet und nach außen projiziert wird.

Der relativ große Erfolg der Waldorfschulen ist unter anderem auch der Tatsache geschuldet, dass sich unter der Käseglocke Waldorfschule sowohl Menschen mit eher sadistischen als auch mit eher masochistischen Neigungen versammeln und einander in einer Art Kollusion (Jürg Willi), mit ihren Wünschen nach herrschen und beherrscht werden gegenseitig ausliefern, bzw. ihre Wünsche und Phantasien an den ihnen anvertrauten Schülerinnen und Schülern ausleben.

 

vergleiche hierzu: 

Fritz Beckmannshagen: "Rudolf Steiner und die Waldorfschulen. Eine psychologisch-kritische Studie"; Paul-Hans Sievers Verlagsgesellschaft mbH Wuppertal, 1984, S. 108-109

Martina Kayser; Paul-Albert Wagemann: "Wie frei ist die Waldorfschule?"; Ch.Links Verlag, 1993, S. 117

 

 

 

Besonders absurd wird es, wenn eine magenkranke Frau (Gastritis - Magenschleimhautentzündung)  zur Behandlung der Entzündung eine anthroposophische Klinik aufsucht. In der Gastritis zeigt sich psychosomatisch das Unvermögen der Frau mit ihrem Ärger und mit ihren Aggressionen bewusst umzugehen und damit Konflikte und Probleme selbstverantwortlich zu lösen. 

 

vergleiche hierzu: 

Thorwald Dethlefsen; Rüdiger Dahlke: "Krankheit als Weg. Deutung und Be-Deutung der Krankheitsbilder"; Goldmann Verlag, 1990, S. 183

 

 

Die Theorie und Praxis einer anthroposophischen Klinik - wird notwendigerweise auch vom ungelösten Aggressionsthema beherrscht, denn die Anthroposophie Rudolf Steiners ist eine Ideologie der Aggressionsvermeidung, bei der das verdrängte Thema durch die Hintertür um so stärker Einlass verlangt. 

Daher ist eine Gastritiskranke an einer anthroposophischen Klinik genau so gut aufgehoben wie ein Pädosexueller in einem Kindergarten. Der Heilungseffekt ist gleich null. Einzig bleibender Effekt:  die Krankenkasse hat sinnlos Geld der Beitragzahler/innen in die Luft verschossen, in dem sie der Klinik 35 Tagessätze für den Aufenthalt der Kranken zahlt. Einen Sinn könnte man dem Aufenthalt der Frau nur dann abgewinnen, wenn man die Kranke und ihre anthroposophischen Ärzte als eine Selbsthilfegruppe betrachtet - was sie auf eine gewisse Weise auch sind, denn Helfer und Geholfener brauchen einander - die alle an dem selben Problem ihrer ungelösten Aggressionen arbeiten. Nur, wie das bei Selbsthilfegruppen ist, sie schmoren oft im eigenen Saft und tragen damit zur Perpetuierung ihrer Krankheit bei.

 

Sadomasochismus muss nicht zwangsläufig sexuell gefärbt sein, wenngleich man den Begriff oft auch im Sinne einer sexuellen Paraphilie (Perversion) verwendet und sadistische oder masochistische Handlungen im Zusammenhang mit sexueller Lustgewinnung stehen. In der sadomasochistischen Beziehung ergänzen sich Masochist und Sadist.

Beim Sadomasochismus kommt es nicht zwangsläufig darauf an, dem anderen körperliche Schmerzen zuzufügen, sondern auf die symbolhafte Darstellung des Sich-selber-Aufgeben und des Sich-Ausliefern, der Verzicht auf das eigene Recht (Masochist), während es beim Sadismus auf die Besitzergreifung die absolute Herrschaft über eine anderes Wesen ankommt (Ernest Bornemann, 1978, S. 1192).

 

 

 

 

Männlicher Masochismus

In der Literatur wird meist nur über den weiblichen Masochismus geschrieben. Das mag daran liegen, dass die viele Autoren männliche Masochisten sind, denen es wesentlich leichter fällt über masochistische Frauen, die sie an die eigene Mutter erinnern, zu schreiben,  als sich mit ihren eigenen männlich-maosochistischen Prägungen auseinander zu setzen. 

 

Den männlichen Masochismus kann man in drei Grundformen unterteilen: 

 

1. Den weiblich identifizierten männlichen Masochisten.

2. Den männlich identifizierten männlichen Masochisten.

3. Den uneindeutig identifizierten männlichen Masochisten, sogenanntes Neutrum.

 

Wie immer im Leben gibt es nichts in Reinkultur und systemisch gesehen, wirkt sich immer auch der aktuelle Kontext darauf aus, welcher Anteil gerade stärkeres Gewicht gewinnt.

 

Den weiblich identifizierten männlichen Masochisten finden wir im politischen Raum insbesondere bei den männlichen Mitgliedern der Grünen. In der Anfangszeit der Grünen in siebziger Jahren ging das sogar so weit, dass grüne Parteimänner  sich während der zahlreichen und langandauernden Parteitage demonstrativ mit dem höchst weiblichen Attribut Strickzeug bewaffneten und an einen rose Strampler für ihren neugeborenen Sohn strickten. 

Psychologisch gesehen geht es hier nicht darum, dass natürlich auch Männer stricken können, wie auch Frauen Auto fahren können, sondern es geht um die dazu empfundene innere Haltung. Der grüne Parteimann, egal ob er nun Joschka Fischer oder Volker Beck hieß, will damit seine Verbundenheit zu seiner Mutter ausdrücken und die Ablehnung zu seinem Vater. Der grüne Masochist lehnt damit sein eigenes Mannsein ab, was, wie wir von Macho Joschka Fischer wissen, nicht so weit wie bei Volker Beck ging, der Frauen als Sexualpartnerinnen dauerhaft aus seinem Leben ausgeschlossen hat. Welcher Mann will auch schon mit seiner eigenen Mutter schlafen, selbst wenn diese ihm das anbietet. 

Heute sind strickende Männer bei den GrünInnen nicht mehr salonfähig, woran man sieht, dass es sich Ende der siebziger Jahre nicht um eine strickende männliche Emanzipationsbewegung handelte, denn dann würden die grünen Männer auch heute noch auf den Parteitagen stricken, sondern um eine Demonstration männlicher Selbstaufgabe und der Bitte, nach einer Kastration in die Reihe der grünen Frauen aufgenommen zu werden. Die meisten grünen Männer haben es immerhin bis zu ihrer eigenen politischen Kastration als männliches Wesen geschafft. Konsequent zu sein und sich auch die Hoden entfernen zu lassen, dafür hat die autoaggressive Verachtung der grünen Männer dann aber doch nicht gereicht.  Vielleicht war aber auch noch ein kleines Stück männlicher Selbstachtung vorhanden, was sie vor der finalen Selbstentmannung bewahrte.

 

 

 

 

Literatur: 

Ernest Bornemann: "Sex und Macht. Sadomasochismus als politisches Phänomen."

http://matriarchat.info/medizin/sex-und-macht-sadomasochismus-als-politisches-phaenomen.html

 

 

 

 

Literatur zum Thema Frauen und Sadomasochismus (nur weibliche Autoren aufgeführt):

 

Barry, Kathleen: Sexuelle Versklavung der Frau (Berlin, Sub rosa Frauenverlag, 1983).

Beauvoir, Simone de: Soll man de Sade verbrennen? (Reinbek, Rowohlt, 1983).

Beinstein, Krista: Obszöne Frauen (Wien, Promedia, 1986) Dieselbe: Im Rausch der Triebe (Tübingen, Konkursbuchverlag, 1989).

Benjamin, Jessica: Herrschaft-Knechtschaft. Die Phantasie von der erotischen Unterwerfung. In: Snitow/Stansell/Thompson: Die Politik des Begehrens (Berlin, Rotbuch Verlag, 1985).

Bertlmann, Renate: Arno ergo sum (3 Bände, Klagenfurt, Ritter Ver­lag, 1989).

Boucher, Sandy: Assaults and Rituals (0.0., 1978).

Califia, Pat: Sapphistrie. Das Buch der lesbischen Sexualität (Berlin, sub rosa Frauenverlag, 1981).

Caplan, Paula J.: Frauen sind keine Masochisten (Zürich, Benziger Verlag, 1986).

Carter, Angela: Sexualität ist Macht: Die Frau bei de Sade (Reinbek, Rowohlt, 1981).

Fürstauer, Johanna: Lustperversion durch Folter und Qual (Kon­stanz, Exakta Verlag, o.J.).

Green, Caroline: The Last Taboo - SM (New York, Grove Press, 1974).

Heider, Ulrike: Sadomasochismus - eine romantische Liebe. In: Dieselbe (Hrsg.) Sadomasochisten; Keusche und Romantiker (Rein­bek, Rowohlt, 1986).

Dieselbe: Der seltsame Tanz um die Pornographie. In: Psychologie Heute, April 1987, S. 40-47.

Hein, Brigitte: Vorwort zu Cléo Uebelmann: Die Dominas (Tübin­gen, Claudia Gehrke Verlag, o.J.).

Jelinek, Elfriede: Lust (Reinbek, Rowohlt, 1989).

Dieselbe: „Ich mag Männer nicht, aber ich bin sexuell auf sie ange­wiesen". Gespräch mit Sigrid Löffler. In: Profil Nr. 13, 38.3.1989, S. 83-86.

Dieselbe: „Das kommt in jedem Porno vor". Gespräch mit André Müller. In: Profil Nr. 26, 25.6.1990, S. 80-82.

Kuckuc, Ina (d.i.Ilse Kokula): Gewalt und Zärtlichkeit (Berlin, suba rosa Frauenverlag, 1981).

Leidholdt, Dorchen: Freie Sklavinnen? In: Alice Schwarzer (Hrsg.) Sexualität (Reinbek, Rowohlt, 1984 S. 191-199).

Löffler, Sigrid: Die Unlust an der Männerlust. In: Profil Nr. 13; 28.3.1989, S. 80-82.

M., Hildegard: Partnerinnensuche. In: Unter Druck Nr. 5, 1989, S. 13.

Marcus, Maria: A Taste for Pain - On Masochism and Female Sexuality (London, Souvenir Press, 1981).

Dieselbe: Ich war Masochistin. In: Alice Schwarzer (hrsg.) Sexuali­tät (Reinbek, Rowohlt, 1984, S. 200-204).

Morscher, Brigitte: Schwule Ladys. In: Krista Beinstein: Obszöne Frauen (Wien, Promedia, 1986, 5.137-142).

Nin, Anais: Tagebücher (5 Bände. dtv Deutscher Taschenbuch Verlag, München, o.J.).

Perutz, Kathrin: Leopold von Sacher-Masoch. Sein Leben und sei­nen Zeit (München, Paul List Verlag, 1981).

Pirchner, Beatrix: Drei Gedichte. In: Unter Druck Nr. 5, 1989, S.26.

Raymond, Janica G.: Lesben - nur von der Taille abwärts? In: Emma Nr. 11, 1989.

Réage, Pauline (d.i. Dominique Aury): Die Geschichte der 0 (Darmstadt, J.-Melzer Verlag, 1967).

Dieselbe: Rückkehr nach Roissy (Darmstadt, Josef Melzer Verlag, 1969).

Samois: Coming to Power (Boston, 1982. Oder PO Box 11798, San Francisco, CA 94101).

Dieselbe: What Color is your Handkerchief? (Po Box 2364, Berkely, CA 94702).

Schmidt, Angelika: Sadomasochismus in der Partnerschaft. In: Miteinander leben lernen. Jg2, Heft 4, Juli 1977, S. 28-31.

Sellers, Terence: Der korrekte Sadismus (Berlin, Ikoo Buchverlag, 1985).

Steiner-Cohen, Catherine: Zur Machtfrage in lesbischen Beziehun­gen. In: Auf Nr. 67, März 1990, S. 13-14.

Treut, Monika: Die grausame Frau (Basel/Frankfurt, Stroemfeld-Roter Stern, 1984).

Dieselbe: Perverse Bilder. In: Krista Beinstein: Obszöne Frauen (Wien, Promedia, 1986, S. 5-19).

Valverde, Mariana: Sex, Macht und Lust (Berlin, Orlanda Frauen­verlag, 1989).

Willis, Ellen: Feminismus, Moralismus und Pornographie. In: Snitow/Slanell/Thompson: Die Politik des Begehrens (Berlin, Rot­buchverlag, 1985).

Von der Frauenbewegung abgelehnte Schriften weiblicher Analytiker zum Thema Sadomasochismus

Bonaparte, Marie: Passivität, Masochismus und Weiblichkeit. In: Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse, Band 21, 1935, S. 23-29.

Deutsch, Helene: Der feminine Masochismus und seine Beziehung zur Frigidität. In: Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse, Band 16, 1930, S. 172-184.

Dieselbe: Ober die weibliche Homosexualität. In: Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse. Band 18, 1932, S. 219-241.

Dieselbe. Der weibliche Masochismus. In: Die Psychologie der Frau (Bern, Hans Huber, 1948, S. 218-254).

Friedlander, Kate: Charlotte Bronte - Zur Frage des Masochistischen Charakters. In: Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse, Band 26, 1941, S. 32-49.

Homey, Karen: Flucht aus der Weiblichkeit - der Männlichkeits­komplex der Frau im Spiegel männlicher und weiblicher Betrach­tung. In: Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse, Ban 12, 1926, S. 360-374.

Dieselbe; Vorläufige Mitteilung: Das Problem des weiblichen Masochismus. In: Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse, Band 20, 1934, S. 390.

Dieselbe: The Problem of Female Masochism. In: Psychoanalytic Review, Band 22, 1935, S. 241257.

Nydes, Julia: The paranoid-masochistic Character. In: Psychoanalytic Review, Band 50, 1963, S. 55-91.

Panken, Shirley: The Joy of Suffering (New York, Jason Aronson, 1973).

Reich, Anni: A Contribution to extreme Submissiveness in Women. In: Psychoanalytic Quarterly, Band 9, 1940, S. 470-480.

 

 

 

 

Anfragen und Mitteilungen zum Thema

Unsere E-Mail Beratung ist kostenfrei für die erste von Ihnen an uns gesendete E-Mail und unsere darauffolgende Rückmeldung, bzw. unsere Antwort auf Ihre Fragen. Für eventuelle weitere Korrespondenz, in der wir ausführlicher als in unserer ersten Rückmeldung auf Ihre Fragen eingehen können, kostet je E-Mail 20 €.

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Nachfolgend können Sie ausgewählte Anfragen an uns und unsere Antworten darauf einsehen. Die persönlichen Angaben (Namen, Alter, Orte, etc.) der Absender und anderer beschriebener Personen wurden teilweise verfremdet, um die Anonymität der betreffenden Personen zu wahren.

 

 

 

 

-----Original Message-----

From: ...

Sent: Sunday, October 16, 2011 10:08 AM

To: info@maennerberatung.de

Subject: Was ist los mit mir

 

Sehr geehrte Damen und Herren.

Ich habe Ihre Seiten bei Google gefunden und schreibe einfach mal, ... .

Hier ist meine Situation.

Ich bin 34 Jahre alt und männlich. In meiner Kindheit war ich viel in einem Internat, in dem fast nur Erzieherinnen gearbeitet haben.

Irgendwann, ich war 7 oder 8, ergab es sich, daß einige dieser Erzieherinnen mich geküsst haben. Richtig mit Zunge meine ich. Ich kann mich heute noch gut daran erinnern, daß mir die Zunge überdimensional groß vor kam. Das muß einfach an meinem noch kleinen Mund gelegen haben.

Später ging es dann weiter, und sie wollten, daß ich sie zwischen den Beinen mit dem Mund befriedige. Manchmal habe ich mich gewehrt, dann haben sie mich festgehalten und mich gezwungen, und manchmal habe ich mich gefügt. Es gab da kein Muster, wann ich mich wehrte, und wann nicht. Den "klassischen" Verkehr gab es nie. Es hörte auf, als ich 10 oder 11 war. So genau weiß ich das nicht mehr.

Ich stelle aber fest, daß es mich inzwischen erregt, wenn ich an diese Zeit zurück denke. Also daran denke, wenn eine Frau mich, das Kind zwingt, sie mit dem Mund oder mit den Händen zu befriedigen oder ihre Küsse über mich ergehen zu lassen.

Ich kam darauf, weil ich mit einer Frau zusammen war, der es gefallen hat, als ich ihr davon erzählte. Irgendwann ergab es sich, daß ich es ihr mit der Hand machen sollte, während ich ihr erzählte, was damals alles passiert ist.

Je mehr Details ich erzählt habe, um so mehr hat es sie erregt, bis sie irgendwann kam. Und so ging es dann weiter.

Irgendwann trennten wir uns, aber der Trennungsgrund hatte nichts mit dieser Sache zu tun. Es war eine gütliche Trennung.

Und nun zu meinem Problem.

Ich schrieb ja oben schon, daß es mich an macht, wenn ich daran denke, wie es damals war, als ich noch klein war. Und seit ich weiß, daß es Frauen gibt, die so etwas auch mögen, jedenfalls in Gedanken, was völlig in Ordnung ist (In Gedanken ist alles erlaubt), wünsche ich mir, wieder so eine Frau kennenzulernen. So eine Frau, für die es völlig in Ordnung ist, diese Fantasie mit einem Erwachsenen auszuleben. Mir ist es nie wieder gelungen, so eine Frau zu finden. Das war ein unglaublich schöner Zufall gewesen, der sich wohl leider nicht wiederholen dürfte.

Ich meine mal Hand aufs Herz. So schlimm Missbrauch durch Frauen an Kindern auch ist. In der Fantasie darf man alles. Jedenfalls wüßte ich nicht, daß Gedanken unter Strafe stehen. Ich zum Beispiel würde nie auf die Idee kommen, ein Kind mit diesem Thema zu konfrontieren. Daran denke ich auch gar nicht, und es macht mich auch nicht an.

Was mich an macht ist nur, daß es offenbar Frauen gibt, die so eine Situation gerne in der Fantasie durchspielen. Genau wie ich. Leider finde ich so eine Frau nicht.

Was würden Sie sagen, ist los mit mir? Bin ich krank, oder ist es nur das klassische Beispiel des unerfüllten Wunsches?

Aber selbst wenn es so ist. Ich kann ja schlecht irgendwo hin gehen, oder eine Kontaktanzeige schreiben, die diese Wünsche enthält. :-)

Können Sie mir etwas raten? Ich habe nicht das Gefühl, daß ich eine Therapie brauche, denn es geht mir ja nicht schlecht mit meinen Gedanken. Natürlich habe ich damals gelitten, und natürlich fand ich es damals sehr unangenehm, und natürlich habe ich mich damals auch gewehrt. Aber ich habe mich verändert, und ich benutze diese Erlebnisse in meinen Gedanken, um mich sexuell zu erregen.

Ich möchte hier der Sicherheit und der Wahrheit wegen noch ein mal betonen, daß ich so etwas in Wirklichkeit niemals tun würde. Aber in Gedanken darf man es. Aber alleine ist es eben doch nicht so schön, wie ich feststellen durfte.

Liebe Grüße

...

 

 

 

Hallo Herr ...,

in der Fantasie dürfen Sie alles, die Gedanken sind frei. Wenn es anders wäre, wären viele Bundestagsabgeordnete schon im Gefängnis, denn bekanntlich gehören Rechtsanwälte - diese sind im Bundestag überproportional vertreten - zu den Menschen mit den kriminellsten Phantasien, deswegen sind sie Rechtsanwälte geworden, um ihre ausufernde Phantasie mittels einer starren juristischen Denkschablone im Zaum zu halten und nach außen den Schein der Wohlanständigkeit zu vermitteln.

In der Fantasie dürfen Sie sich schlagen, fesseln oder würgen lassen, die Gedanken sind frei. Es gibt auch Menschen, die sich real schlagen, fesseln oder würgen lassen, weil sie es wollen. Wem stünde es an, darüber zu richten. Sie tun niemanden weh, außer sich selbst. Und wenn Sie sich dabei auch noch wohl fühlen, dann kann man ja nur noch neidisch auf Sie schauen.

Was soll ich Ihnen da also noch raten, außer dass Sie vielleicht ihre Fantasie in die Praxis umsetzen und sich einen volljährigen zurechnungsfähigen Freiwilligen suchen, mit dem Sie vielleicht im gegenseitigen Einvernehmen Ihre Fantasien umsetzen können. Ich glaube aber, dass die meisten erwachsenen Frauen an dieser Rolle keinen rechten Gefallen haben, denn es ist ein Unterschied, als Frau einen kleinen Jungen sexuell zu benutzen oder sich als Frau dies genussvoll vorzustellen, als einen Mann sexuelle zu benutzen, der nun mal kein kleiner Junge ist. Also müssten sie sich eine käufliche Domina suchen. Die spielt dann mit Ihnen Theater und wird vorher oder danach von Ihnen bezahlt. So kommt vielleicht jede/r auf seine/ihre Kosten, die Domina bekommt Geld und Sie dürfen den kleinen Jungen spielen, der von einer Frau sexuell benutzt wird.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 


 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Mittwoch, 28. Januar 2009 23:48

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Frage

 

Hallo Herr Thiel,

ich beschäftige mich intensiv mit der Frage, woher masochistische Anwandlungen kommen...

Ich bin 44J war mein ganzes Leben sexuell sehr aktiv, habe eine ganze Reihe aufregender Frauen kennengelernt, und harmoniere mit meiner Freundin 34J im bett hervorragend...(sie ist sehr entgegenkommend, geht auch auf meine Vorlieben für schöne dessous ein, macht Telefonsex mit mir-weil ich viel unterwegs bin....)

in letzter Zeit stelle ich mir häufig vor, sie macht es mit allen möglichen anderen Männern...und ich sehe es mir sogar an....und lasse mir von ihr sagen dass alle besser sind als ich ...!!!

trotzdem haben wir erfüllten Sex.... woher kommt so eine Neigung die ich so früher nie wahrgenommen habe???

MfG

...

 

 

 

Hallo Herr ... ,

dass Sie in Ihrer Phantasie Ihrer Freundin beim Sex mit anderen Männern zuschauen, ist nicht zwingend masochistisch, es sei denn Sie leiden darunter, sondern vielleicht ein voyeuristischer und homosexueller Anteil den Sie haben.

Dass Ihre Freundin Ihnen dann in Ihrer Phantasie sagt, die anderen Männern wären besser als Sie, kann allerdings ein masochistischer Zug von Ihnen sein.

Woher eine masochistische Neigung kommt, ist, finde ich, ziemlich egal, es sei denn Sie wüssten, wozu das gut sein soll, wenn Sie wüssten woher eine solche Neigung kommt. Man könnte auch meinen, sie käme, weil die Sonne gerade so aktiv oder auch inaktiv wäre. Vielleicht tut Ihnen aber auch das viele Reisen und der Aufenthalt in fremden Umgebungen nicht gut. Vielleicht wollen Sie aber einfach auch geschlagen und gedemütigt werden, weil Sie sich sonst nicht so recht fühlen.

 

So weit ich Sie verstehe, behaupten Sie, Sie wären glücklich, einziges Problem scheint Ihre Grübelei zu sein, woher Ihre Phantasien kommen.

 

Grübelein sind ein Zeichen dafür, dass eine aktuelle Situation unbefriedigend erscheint und Sie sich gleichzeitig durch Ihre Angst vor der Neugestaltung (Beziehung, Job, Wohnung, Weltanschauung, etc.) daran hindern, eine Neugestaltung anzugehen.

 

Träfe dies zu, dann wäre klar, worin die Aufgabe besteht, nämlich den Weg zu finden, der nach vorne geht.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Donnerstag, 29. Januar 2009 14:01

An: info@maennerberatung.de

Betreff: AW: Frage

 

Hallo herr thiel,

danke für die prompte antwort.....

ich glaube sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen..

mfg

...

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Donnerstag, 28. Juni 2007 17:06

An: info@maennerberatung.de

Betreff: SM-Neigung meines Partners

 

Hallo Herr Thiel,

habe Ihre homepage studiert, weil mein Mann eine SM-Neigung hat - seine sexuelle Lust ist stark mit der Sklavenrolle gekoppelt und ich erlebe kaum Sex mit ihm, wo er ohne diese Rolle zum Höhepunkt kommt. Er hat auch eine Leidenschaft für Latex- Lack- und Lederkleidung und zieht sich zu hause schon morgens so an, wenn außer mir ihn kaum einer sieht. Er hat sich auch sehr viel 'Spielzeug' gekauft und sucht damit seinen Orgasmus zu kontrollieren, weil ihm das mehr Lust bereitet, diesen so lange wie möglich hinauszuzögern....inzwischen tummelt er sich (mit eindeutiger Selbstdarstellung als Lustsklave) auch auf diversen homepages mit SM-Thema (Lustschmerz, FETX) und hat sich auch Hardcore-DVDs mit diesem Inhalt gekauft. Er möchte nicht zu einer professionellen Domina gehen, weil er das nur in Beziehung leben möchte.

Wir sind nun fast 7 Jahre zusammen; anfangs war ich neugierig und habe einiges mit ihm ausprobiert; dann hatte ich mehr und mehr den Eindruck, dass er Sex nur SM-mäßig gut findet und mich ohne viel zu fragen einfach in die dominante Rolle definiert, nur damit er gut zum Höhepunkt kommen kann...

Ich habe mit ihm offen darüber gesprochen, dass es für mich inzwischen zuviel ist und ich den Eindruck habe, dass diese Neigung bei ihm Suchtcharakter hat. Er weist das von sich, sagt er sei so und stehe dazu; wir waren auch zur Paarberatung, wo ich das thematisiert habe und auch da sah er für sich kein Problem und möchte auch nicht weiter dazu in Beratung gehen.

Ich vermisse eine sinnliche sexuelle Begegnung mit ihm und habe den Eindruck, dass er mit seinem sexuellen Stil unsere Beziehung absolut dominiert. Ich kenne mich in meinen Bedürfnissen ganz gut und lehne sexuelle Rollenspiele nicht generell ab, aber ich brauche auch andere intime Formen...

Meine Frage: ist diese Neigung (sie scheinen ja sehr erfahren zu sein) therapierbar, bzw. wie wird diese sexuelle Neigung aus Therapeutischer Sicht gesehen? Oder ist das einfach wie Homosexualität zu respektieren und ich muss mich entscheiden, ob ich damit leben kann oder nicht bzw. die Ehe aufrecht erhalte oder gehe? Gibt es eventuell Literatur dazu? Und haben Sie Erfahrung mit diesem Thema in systemischen Aufstellungen (nach Bert Hellinger)?

Ich wäre um eine Antwort sehr dankbar,

MfG 

 

 

 

 

 

Hallo Frau ... ,

diese Neigung ihres Mannes ist natürlich nichts unveränderbares. Es kann aber sein, dass Ihr Mann nichts ändern will, so wie ja auch die meisten Deutschen nicht bereit wären, arabisch zu lernen und es dann in der Familie zu sprechen.

Wenn Ihr Mann nichts ändern will, dann zeigt er Ihnen vielleicht, dass ihm Ihre Wünsche und Bedürfnisse nicht so wichtig sind, bzw. er sich im vermeintlichen oder tatsächlichen Machtkampf Ihnen nicht unterordnen will.

Möglicherweise ist er aber auch nur unsensibel oder unbeholfen.

 

Sie können dann daraus, die für Sie richtigen Schlüsse ziehen.

 

Wenn Ihr Mann nichts ändern will, wozu bräuchten Sie dann eine Familienaufstellung. Vielleicht um zu sehen, warum Sie sich gerade diesen Mann ausgesucht haben. Gut möglich, dass Sie bei einer guten Familienaufstellung oder auch in einer Einzel- oder Gruppensitzung Ihre Motive dafür kennen lernen können.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Dienstag, 31. Juli 2007 17:50

An: info@maennerberatung.de

Betreff: SM-Neigung meines Partners

 

Hallo Herr Thiel,

ich hatte ihnen ja vor vier Wochen gemailt - und fand ihre Antwort wenig hilfreich.

Inzwischen habe ich eine Aufstellung dazu gemacht, weil es um unsere gemeinsame Sexualität geht und ich damit auch die Neigung meines Partners zum Thema machen kann. Wenn es sie interessiert, dann kann ich ihnen eine kurze Beschreibung mailen, was sich da im Familiensystem meines Mannes gezeigt hat. Er nimmt jetzt zumindest schon mal Outfitmäßig Rücksicht auf mich...

Vielleicht kann ich ja so anderen Frauen / Paaren einen Weg zeigen, die ein ähnliches Problem haben.

Ich bin schon sehr erstaunt, dass es im Internet kaum eine Expertenberatung zu diesem Thema gibt, obwohl die Szene so groß ist und es sicher nicht nur überzeugte BDSMler gibt, sondern viele fragende... Es gibt nichtmal Therapieberichte dazu, z.B. ob es schon erfolgreiche Behandlungen gab - ich kann kaum glauben, dass eine Paarberatung eine solche Neigung bearbeiten kann, weil das eben sowas wie Suchtcharakter hat...

 

 

 

Von: "mb"

Gesendet: 02.08.07 18:43:42

An:

Betreff: AW: SM-Neigung meines Partners

 

Hallo Frau ... ,

 

Freut mich, dass Sie sich mit dem Thema auseinandersetzen.

 

 

wenn Sie mögen, können Sie mir gerne eine Kurzbeschreibung zusenden.

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Freitag, 12. Oktober 2007 15:36

An: mb

Betreff: Re: SM-Neigung meines Partners - Lösung

 

Hallo Herr Thiel!

Es hat etwas gedauert mit meiner Antwort, da es ein mehrstufiger Lösungsweg mit den Systemaufstellungen war..

Ich muss vorne Weg sagen, dass ich meine Ehe als Entwicklungsprozess erlebe und wir insgesamt beide an uns arbeiten und uns den jeweiligen Herausforderungen stellen - mein Mann ebenso wie ich, nur hat er sich in Punkto SM-Neigung und entsprechender Kleidung nicht infrage stellen lassen wollen, weil er das für sich als so positiv erlebte. Ich bin aber immer wieder mutig in den Konflikt gegangen und habe immer mehr zu meinen Bedürfnissen und Gefühlen gestanden und es ausgehalten, dass unsere Sexualität nicht mehr gemeinsam lebbar war. Schließlich habe ich mich zu einer Aufstellung entschlossen und meinem Mann nichts davon gesagt.

Zu der Methode kann ich von mir aus sagen, dass ich das Aufstellen als hilfreich und gut erlebe und bei einer sehr kompetenten Frau bin, die das sehr ernst, aber auch bodenständig und locker angeht. Sie kennt meine Geschichte und ging auch sehr vorsichtig damit um, anfangs sagte sie auch, dass da mein Mann ran muss und sich selber dem Thema zu stellen hat. Als sich mein Dilemma verschärfte, dass ich mir meiner Liebe zu ihm sicher war und dennoch von dieser Seite an ihm abgestossen wurde, konkretisierte sich mein Anliegen ungefähr so: Ich liebe meinen Mann, kann jedoch mit der sexuellen Neigung meines Mannes nicht gut leben und wünsche mir, dass wir eine für uns beide gut lebbare gemeinsame Sexualität finden.

Wie gesagt, war es ein mehrstufiger Lösungsprozess, der sicherlich auch in unsere entwicklungsorientierte gemeinsame Beziehungsarbeit eingebettet war - jedoch weis mein Mann bis heute nicht, dass ich das aufgestellt habe - vielleicht erzähle ich es ihm später einmal, das weis ich noch nicht.

Die zentralste Aufstellung verlief so:

Es wurden zunächst mein Mann und ich - relativ weit auseinander - von mir aufgestellt. Die Stellvertreter nahmen folgendes wahr: Ich wollte gerne zu ihm hin, aber da war auch etwas, das mich zurück hielt, die Stellvertreterin sagte, dass ich etwas von ihm erwarte. Er war sehr gefühlsneutral. Dann wurde eine Stellvertreterin für seine Neigung dazugeholt. Da wollte er gar nicht hinschauen. Die Neigung verhielt sich sehr ambivalent, ihr ging es nicht gut, aber sie wollte etwas von ihm. Als die Aufstellungsleiterin die beiden einander gegenüber stellte, war es eine Art Machtkampf, der meinen Mann aber sehr gefangen genommen hielt. Als dann zwei Stellvertreter für das, was hinter der Neigung steckt, reingeholt wurden, zeigte sich - zusammenfassend - eine klassische Täter-Opfer-Verstrickung und dass die neigung für eine Person im Familiensystem meines Mannes steht, die sehr verletzt / mißbraucht worden war und ihren Platz nicht im System hatte. Mit entsprechenden Lösungssätzen und der Integration der ausgeschlossenen Person wurde eine neue Ordnung hergestellt und das war dann für alle eine gute Lösung. Die Stellvertreter für mich und meinen Mann konnten gut zusammenkommen und ihre Verbundenheit in Nähe leben, auch mit den erotischen Gefühlen.

Als ich diese Aufstellung gesehen hatte, löste sich in mir eine Belastung und ich ging zuversichtlich nach Hause.

Die Wirkung dieser Aufstellungen entfaltete sich vor allem bei meinem Mann sehr prägnant: er war zunehmend verunsichert, was seine Kleidervorliebe in unserem Privatraum anging, unterlies es dann eine Zeit lang ganz und zog sich sehr zurück aus unserer Nähe. Ich selbst lernte mehr und mehr ihn zu lassen und meine Angst, dass er sich wieder extrem anzieht ect. Dann war ich zwei Wochen verreist und danach redeten wir nochmal über die Auseinandersetzungen, ich fragte ihn auch, ob er es genossen habe, während meiner Abwesenheit sich anzuziehen wie er will - er sagte, dass er es nur zweimal getan hätte, dann gemerkt hat, dass das alleine keinen wirklichen Spass mache und er es viel schöner fände, wenn es in unserem erotischen Zusammenspiel entstünde.

Seit dem näherten wir uns sexuell langsam wieder an und inzwischen erlebe ich unsere Sexualität als ausgewogen zwischen seinen Bedürfnissen und meinen, weil er viel angemessener mit seinen Vorlieben umgeht. Er mag immer noch Lack, Leder und Latexkleidung und erotische Utensilien - aber er lebt es nicht mehr rücksichtslos aus und hat ein ganz anderes Maß dafür. Ich würde sagen, dass er sich nun nicht mehr hinter dieser Verkleidung und dem SM-Sex versteckt, sondern sich offener zeigt und von daher die Spielmittel nicht mehr zwingend braucht, um seine Sexuellen Bedürfnisse zu leben.

Ich hoffe, dass meine Erfahrung nachvollziehbar ist und vielleicht sogar anderen Betroffenen Mut macht, sich damit auseinander zu setzen, wenn so unterschiedliche sexuelle Profile wie bei uns aufeinander treffen und sich dennoch sehr lieben...

Falls es noch Rückfragen gibt, stehe ich gerne zur Verfügung.

MfG ...

 

 

 

 


 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Dienstag, 16. Mai 2006 18:43

An: info@maennerberatung.de

Betreff: lustlosigkeit meines mannes

 

hallo,

durch zufall bin ich auf diese infoseite gestoßen.

Ich bin zwar kein mann, aber ich leide sehr unter der lustlosigkeit meines mannes, welche sich seit ungefähr einem jahr bei ihm bemerkbar macht.

sexualität war für uns noch nie ein problem und ich fühle mich als frau zunehmend abgewertet und dafür verantwortlich. wir sind beide mitte fünfzig und seit 12 jahren ein paar mit vielen hochs und tiefs. Also nie langweilig.

Ich glaube auch nicht, daß unsere sexualität langweilig war. mein mann sagt zwar manchmal ,das sei nach so langer zeit normal daß man sich nicht mehr so begehrt, und ich sollte doch jetzt auch mal damit aufhören, denn in "unserem alter" könnte ich auch mal ruhe geben.

ich bin sehr frustriert, und mein selbstwertgefühl rutscht auf den nullpunkt. dazu kommt noch, daß ich meinen job verloren habe und mich ohnedies schon wertlos genug fühle. er schaut nur noch jungen frauen hinterher und hat für eine reife hübsche frau überhaupt kein auge.

ich nehme meinem mann die erklärungen, das wird schon wieder und ich fühle mich nur unter druck usw. irgendwie nicht ab. er lehnt auch jedes ruhige und offene gespräch darüber ab. er kuschelt im bett ganz arg an mich heran und das finde ich auch sehr schön, aber ich hab ja auch mal lust auf sex und ich weiß überhaupt nicht mehr, wie ich mich ihm nähern soll. ich hätte nur noch sex im kopf, ist dann die antwort.

ich befriedige mich immer häufiger selbst, weil ich keine lust habe etwas zu verdrängen was zu mir gehört und mir spaß macht. es ist aber einfach lange nicht so gut wie mit meinem mann, den ich sehr liebe.

wenn er dann doch mal will, dann hab ich vielleicht gerade mit mir selbst gespielt und nicht so die power wie eigentlich, wenn ich nur für ihn da bin.

ich spiele ihm dann was vor, nur um ihn nicht zu enttäuschen. Ausserdem macht es mir auch spaß ohne einen orgasmus zu bekommen. es ist schon schön, wenn wir zusammen sind, bis auf den umstand, daß es neuerdings nur noch nach seinen regeln geht, wann wirs mochen, wie wirs machen und ob wir es überhaupt tun.

übrigens leben wir in getrennten wohnungen, weil es so besser funktioniert.

wir sind beide etwas hitzköpfig und da er oft in die "kneipe" geht und ich mich da jedesmal sehr aufgeregt habe, (ich bin da zu oft alleine) ist es jetzt besser so.

Aber wenn sie mich fragen, ich würde am liebsten immer mit ihm zusammenwohnen, im guten wie im bö...

bitte gebt mir einen rat. liebt er mich überhaupt noch? Manchmal sagt er wenn er betrunken ist, ich soll verschwinden und ein anderes mal klammert er sich an mich und gibt mir zu verstehen, daß er ohne mich nicht sein will und er überhaupt keine andere frau will.

das übliche spiel bei alk...

ich erwarte sehnsüchtig eine antwort.

Mit freundlichen grüßen 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hallo ... ,

natürlich liebt Sie Ihr Mann noch - allerdings nur dann, wenn er sich von Ihnen nicht zu sehr bedroht fühlt. Da er mit der Nähe zu Ihnen offenbar nicht so gut zu recht kommt, verschwindet er öfter in der Kneipe, so kann er den Abstand zu Ihnen vergrößern.

 

Vielleicht suchen Sie sich einen Mann, der mit Ihnen ein solches Nähe-Distanz-Problem nicht hat und überhaupt gut zu Ihnen passt. Ich gebe zu, die Suche kann etwas schwer sein, denn von 100 Männern wird es sicher nur einen geben, der das erfüllen wird.

Die alternative Variante dazu wäre, dass Sie Ihren Mann so nehmen wie er ist. Besser gesagt, Sie nehmen sich das, was Ihnen gut tut und das andere lassen Sie sein.

Dritte Variante, Sie bitten Ihren Mann, mal gemeinsam in eine Paarberatung zu gehen.

 

Viel Glück

 

wünscht Ihnen

 

 

Peter Thiel

 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Donnerstag, 11. Januar 2007 09:23

An: Männerberatung

Betreff: AW: lustlosigkeit meines mannes

 

Danke für die Antwort,

wir haben gerade jetzt, trotz großer Turbulenzen, eine sehr schöne Zeit miteinander.

Trotzdem passiert im Bett nicht viel. Ankuscheln und alles so in der Richtung ist wunderschön und auch gut für uns, er trinkt auch viel viel weniger als sonst und ist fast immer zu Hause. Aber was ist denn nur los, wenn er fast keine Lust mehr auf Sex hat? Kann das auch an blutdrucksenkenden (ACE Hemmer) Tabletten liegen?

Mir fehlt schon etwas und ich würde gern noch ein bissel was erwarten in "unserem Alter". Solls das schon gewesen sein?

Eine Paarberatung will er von sich aus nicht und ihn dazu drängen, hat keinen Sinn.

Allerdings geniesse ich schon, daß bei uns gerade alles so friedlich ist.

Das tut den Nerven gut.

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

 

 

 

Hallo ... ,

das ist ja schön, wenn es gerade friedlich ist. Das Ihr Mann lustlos ist, daran werden Sie sich gewöhnen. Es muss ja auch nicht jeder Mann sexuell aktiv sein. Vielleicht suchen Sie sich neben Ihren Kuschelbären noch einen Lover für den Sex. Vielleicht fühlt sich dann ja auch Ihr Mann von dem Erwartungsdruck entlastet, er müsse seiner Frau ein heißer Feger sein.

Sprechen Sie mit Ihrem Mann offen darüber.

 

 

 

Viel Spaß beim ausprobieren.

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Samstag, 13. Januar 2007 01:42

An: Männerberatung

Betreff: AW: lustlosigkeit meines mannes

 

geht eben nicht, ich liebe meinen Mann, und er hatte mir gesagt, noch nie so viel Spass und Lust im "Bett" gehabt zu haben, wie mit mir!

und heute sagt er zu mir,... verschwindt aus meinem Leben.

Ich weiß, ich mache alles falsch.

Wenn ein Mann fremd geht, dann, weil er eine (so mein Mann, "daube Sau") zu Hause hat, wenn eine Frau die Bedürfnisse hat, dann ist sie eine "Drecksf...). Ich versteh die Welt nicht mehr.

Ich hab eine Riesenlust auf meinen Mann, aber er holt sich im Internet vor den .. einen runter. Was soll ich nur machen? danach schnautzt er mich mich an. Und er sagt mir dann, verschwind aus meinem Leben!!!!!!!!!!!!

Lieber wichs ich als mit Dir...(dann ist er aber bes...)

Dann sagt er mir wieder, du kennst mich, so bin ich eben. Aber er kennt mich auch, denn das genügt mir nicht!!!! Sind wir denn nur für die Bedürfnisse unserer Männer da???????????? Ich weiß nicht weiter, ich habe heute wieder einmal fluchtartig die Wohnung meines Mannes verlassen, eine Wohnung, die ich erst zu einem schönen "zu Hause" mache. eine Wohnung, in der er mich überhaupt nicht bemerkt. Ich könnte auch mit ganz wenig auskommen, wenn nur die Liebe zu Hause wäre! Bitte, ich weiß nicht weiter.

LG

...

 

 

 

 

 

Hallo ... ,

Sie klammern an Ihrem Mann und das merkt er natürlich, dass Sie sich von ihm abhängig machen. Warum sollte er dann etwas verändern?

Sie entscheiden selbst, wie viele Jahre Sie noch so mit ihm zusammen leben wollen. Früher war das ja ganz normal, dass die Ehepartner - egal wie stressig ihre Beziehung war - um jeden Preis zusammen blieben, bis das der Tod sie schied. Warum sollte das nicht auch bei Ihnen der Fall sein.

Sie haben die Wahl. Machen Sie nicht Ihren Mann für diese Wahl verantwortlich, denn damit versuchen Sie ihn unfrei zu machen und sich selber unmündig.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Dienstag, 16. Januar 2007 09:15

An: Männerberatung

Betreff: AW: lustlosigkeit meines mannes

 

Hallo Peter,

Ich bin sehr traurig und ich muß sehr tapfer sein, ich möchte am liebsten, daß er jetzt hier wäre, obwohl er mir so sehr weh tut. Ich vergesse immer ganz schnell, daß er mich eben so gedemütigt und verletzt hat und mir bleibt dann meißt nur der gut Geruch und die breite Männerbrust an die ich mich so gerne anlehne, in meinen Gedanken übrig. Ob es ok ist, wenn wir einfach einmal Abstand haben?

Er glaubt auch nicht, daß es mit uns wirklich zu Ende ist.

LG ... 

Bitte, noch einmal eine Antwort, ob das Sinn macht, es ist so eine kleine Hoffnung, daß jemand Außenstehendes mehr sieht als man selbst!

 

 

 

 

Hallo ... ,

 

sie spielen beide ein Spiel und das heißt "Mit Dir und ohne Dich kann ich nicht". Es ist ein sogenanntes "Spiel ohne Ende", da keiner von ihnen beiden weiß, wie man das Spiel beenden kann oder wie man die Spielregeln so verändert, dass sie beide miteinander glücklich werden können, ohne sich ständig gegenseitig zu verletzen.

 

Wenn Sie sich einen guten Trainer suchen, können Sie schnell neue Spielregeln lernen und in Ihrem Leben gewinnbringend umsetzen.

 

Vielleicht schauen Sie sich mal in Ihrer Nähe nach einem guten Trainer oder einer guten Trainerin um.

 

www.dgsf.org

 

 

 

 

Lieber Gruß

 

 

 

Peter Thiel

 

Systemischer Berater und Therapeut  (DGSF)

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Dienstag, 9. Januar 2007 23:49

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Bitte um Beantwortung einer für mich sehr schwierigen Frage

 

Hallo Herr Thiel,

 

da ich nicht weiß, wo ich mich sonst hinwenden soll, vertraue ich mich Ihnen an.

 

Ich bin meiner Freundin völlig hörig. Nun will sie, dass ich ihr meine Liebe folgendermaßen beweise: Sie will dafür sorgen (durch entsprechende Fesselung), dass ich über längere Zeit (ca. 1/2 Std.) mit meinem Gesicht nach unten in ihrem frischen Kaviar liege. Sie will auch meine Nase so tief hineindrücken, dass ich auch Kaviar mit der Nase hinaufziehen muss, damit ich ihren Kaviarduft so stark wie irgend möglich mitbekomme.

 

Meine Freundin ist gesund, davon kann ausgegangen werden. Dennoch bereitet mir diese Vorstellung nicht nur wegen der Überwindung große Sorge, sondern ich weiß nicht, ob trotz der Gesundheit meiner Freundin bei einem Kontakt ihres Kaviars mit meinen Schleimhäuten gesundheitliche Risiken bestehen. Deshalb meine Frage an Sie: Muss ich damit rechnen, dass Darmbakterien bei längerem Kontakt mit meinen Schleimhäuten, also in meiner Nase und im Lippen- und inneren Mundbereich, eventuell auch in meinen Augen, Schaden anrichten?

 

Da ich meiner Freundin völlig verfallen bin und ihr eigentlich mit der Erfüllung ihrer extremen Forderung auch beweisen will, wie sehr ich sie liebe, verehre und vergöttere, wäre ich Ihnen sehr, sehr dankbar, wenn Sie mir bei meiner Frage weiterhelfen könnten!

 

Mit freundlichen Grüßen,

...

 

 

 

 

 

Hallo Herr ... ,

 

ich will mich nicht der Beihilfe zur Körperverletzung schuldig machen, daher werde ich Ihnen hier nur die Empfehlung geben, mal einen Termin bei einem Psychotherapeuten zu nehmen. Vielleicht gehen Sie ja auch gemeinsam mit Ihrer Partnerin dorthin.

 

Gerne können Sie dazu auch zu mir kommen.

 

 

Mir scheint, sie spielen hier beide ein sadomasochistisches Spiel. Ihre Freundin sollte aber dabei aufpassen, dass sie nicht die Grenze zur strafbaren Handlung überschreitet. Solange sie diese Grenze einhält, kann sie mit ihnen natürlich machen was sie will. Wenn Ihnen das Freude bereitet, warum nicht.

 

 

Wenn Sie Ihrer Freundin beweisen wollen, wie sehr Sie sie lieben, können Sie ihr aber auch einen Strauß roter Rosen schenken. Die riechen besser als Kot und außerdem tragen Sie damit zum Erhalt von Arbeitsplätzen in der Blumenwirtschaft bei.

 

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Sonntag, 24. September 2006 12:41

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Neigung zu Ausgefallenem

 

Hallo ich bin 39 Jahre und habe das Bedürfnisse zu ausgefallenem Sex (TV, Erniedrigung von meiner Frau, als Putzsklavin zu Dienen usw.)

Wer kann helfen. Meine Frau kann und will dieses Bedürfnisse nicht mit mir teilen, ich nahm auch schon Medikamente, funktionierte sehr gut.

Nun habe ich 4Wochen ausgesetzt, jetzt habe ich wieder das Bedürfniss.

Bitte um HILFE

 

 

 

 

 

 

Hallo ... ,

es fehlt nur noch, dass die Regierung Medikamente entwickelt, damit die Menschen die "richtige" Partei wählen. Möglichst die, die den ganzen medizinischen Irrsinn, weiter forciert und immer neue Milliarden - die man zuvor den Leuten ungeniert aus der Tasche gezogen hat - in die Krankheitsindustrie stopft.

 

Wundern würde es mich bei dieser Regierung nicht, wenn es bald so weit wäre, wie in der phantastischen Erzählung "Der Irrtum des Großen Zauberers", Johanna Braun, Günter Braun; Verlag Neues Leben 1972, DDR; wo die Untertanen jeden Tag eine narkotisierend wirkende Birne essen müssen, damit sie nicht aufmüpfig werden.

 

Wenn Sie Interesse daran haben, Ihre Gesundheit nicht der Pharmaindustrie zu opfern, dann kann ich Sie nur dazu beglückwünschen, dass Sie die Medikamente abgesetzt haben und nach einem anderen Weg suchen.

Ihr Bedürfnis, Ihre Frau zu erniedrigen, brauchen Sie dabei nicht zu behalten. Dazu wird es sicher sinnvoll sein, wenn Sie sich mit Themen wie Beschämung, Scham, Erniedrigung, Rache, Beschämung, Aggression und Angst auseinandersetzen.

 

Eine gute professionelle Begleitung kann Ihnen dabei nützlich sein.

 

 

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 

 


 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von:

Gesendet: Sonntag, 2. Januar 2005 21:40

An: info@maennerberatung.de

Betreff:

 

Hallo Liebes Team der Männerberatung. Lieber Antwortender.

Habe eure Website im Internet gefunden auf der Suche nach einer Antwort.

Kurz die Beschreibung meines Anliegens. Ich bin eine Frau (... Jahre), berufstätig in einer Kleinstadt ... und habe kürzlich einen supernetten Mann durch eine Partnerschaftsbörse im Internet kennen gelernt. Wir haben uns ziemlich verliebt und es ging alles sehr stürmisch los. Wir sind beide ... und haben so ziemlich gleiche Freizeitinteressen.

In der ersten Sturm und Drang-Zeit ging es ein bisschen unter, dass mein neuer Freund eine masochistische Neigung hat, mit der ich – so denke ich - nicht leben kann. Ich glaubte erst, dass das für mich kein großes Problem sei, hin und wieder seine Bedürfnisse nach seinen Wünschen zu befriedigen.

Es stellte sich aber heraus, dass es für ihn nicht ein hin und wieder mal Wunsch ist, sondern ein Muss für eine befriedigende Sexualität seinerseits.

Er kann keinen befriedigenden Sex haben ohne Sklave zu sein, gefesselt, angeheizt von Lack und Leder Phantasien bis hin zu sanfter Gewalt. Es ist aber auch so, dass er mich, mit meinen so sage ich mal „Blümchensexbedürfnissen“, nicht befriedigen kann, und wenn, dann ist es nur ohne Lustempfindung für ihn und häufig von Versagen gekrönt.

Ich habe Angst und bin unsicher, weil ich damit nicht umgehen kann. Erstens komme ich nicht auf meine Kosten und zweitens habe ich Angst, dass er immer mehr von mir fordert. Und ich es nicht mehr „mitmachen“ kann oder will weil ich es zu erniedrigend, bzw. zu abstoßend und menschenverachtend finde.

Ich habe keine Idee, wie wir dieses Problem bewältigen sollen. Er ist mir sehr wichtig, es ist ein toller Mann und hat sonst im Leben ganz wenig bis keine masochistische Tendenz. Ich möchte gerne wissen, ob es so was wie eine Selbsthilfegruppe oder Beratungsinstitution gibt für mich und oder auch für ihn oder uns beide, denn er ist mit dieser Art seiner Sexualität auch unzufrieden. Und strebt nach für beide befriedigende sexuelle Spielarten.

Macht es Sinn, eine Sexualtherapie vorzuschlagen?? Er macht schon seit 10 Jahren eine (das ist jetzt meine Meinung: offensichtlich erfolglose) Therapie und ich denke, dass er bezüglich seiner Sexualität selbst leidet.

Seine gesamten Beziehungen sind an diesem Punkt gescheitert und er leidet darunter sehr.

Ist es jetzt für mich das Beste, Schluss zu machen und ihm zu empfehlen, eine Partnerin zu suchen, die mit dem Thema selbst Erfahrung hat und Lust empfindet (was ich nicht hab und tu). Oder gibt es Erfolgsstorys, dass es Paare, die so ungleich sind wie wir, geschafft haben, mit den masochistischen Neigungen eines Partners umzugehen??

Ich wäre super dankbar für eine hilfreiche Antwort in Form von Tips für Ansprechpartner oder Buchempfehlungen.

Vielen vielen Dank

Die Ziemlich verzweifelte ...

 

 

 

Hallo ... ,

 

wenn Ihr Freund seit 10 Jahren eine Sexualtherapie macht, frage ich mich, was das für eine komische Sexualtherapie ist oder ob es nicht vielleicht eher ein problematisches entwicklungsblockierendes gegenseitiges Abhängigkeitsproblem zwischen Therapeut und Klienten ist.

Ich empfehle Ihnen beiden eine gute Paarberatung oder Paartherapie.

 

 

Adressen von Systemischen Beratern und Therapeuten finden Sie hier:

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Mit freundlichem Gruß

 

Peter Thiel

 

 

 


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